24.11.2019 10:36 Uhr

"Beton an den Füßen": Heldt und Gisdol haben viel Arbeit

Auf Horst Heldt wartet beim  1. FC Köln viel Arbeit
Auf Horst Heldt wartet beim 1. FC Köln viel Arbeit

Wenig überraschend ging der kriselnde 1. FC Köln im ersten Spiel unter der Verantwortung vom neuen Trainer Markus Gisdol und dem neuen Sportchef Horst Held mit 1:4 bei RB Leipzig unter. Vor allem in der ersten Halbzeit erteilte der Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen den Domstädtern eine Lehrstunde und sorgte schnell für Ernüchterungen bei den Effzeh-Anhängern, die sich durch den Austausch der sportlichen Verantwortlichen die direkte Wende erhofft hatten.

"Wir waren in allen Belangen unterlegen", musste ein niedergeschlagener Jonas Hector nach 90 Minuten eingestehen. Der Kapitän der Geißböcke hatte dem Team mit seinem folgenschweren Patzer vor dem 0:1 durch Timo Werner schon früh in der Partie einen Bärendienst erwiesen.

Spätestens nach den ersten 45 Minuten dürfte Gisdol, Heldt und Co. klar geworden sein, auf welche schwierige Aufgabe sie sich in Köln eingelassen haben. Der Defensive fehlt jegliche Stabilität gegen einen Gegner mit Format, offensiv strahlte der Effzeh über weite Strecke Planlosigkeit aus. Hector spricht die Probleme im Team schonungslos an und bezeichnete das Spiel der Kölner als "strukturlos" und "blind".

Gisdol dämmerte, dass die Aufgabe des Klassenerhalts mit dem Tabellen-17. der Bundesliga keine leichte wird. "Mir hat unsere Stabilität heute nicht gefallen", sagte der neue Übungsleiter der Kölner auf der PK nach dem Spiel. "Man hat gesehen, dass es ein steiniger und weiter Weg für uns werden wird, die Aufgabe zu bewältigen."

Heldt: "Im Spiel nach vorne fehlt uns Mut"

Nach dem ersten Eindruck über 90 Minuten konnte auch Horst Heldt klar benennen, dass dem Team nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge Selbstvertrauen fehlt. "Keine Frage, dass wir verdient verloren haben. Es war heute schwierig für uns. Es war zu erkennen, dass die Mannschaft verunsichert ist", sagte der neue Sportdirektor im Gespräch mit Medienvertretern. "Im Spiel nach vorne fehlt uns der Mut."

Doch Heldt konnte auch Positives aus der Klatsche in Sachsen ziehen. "Bei dem einen oder anderen gibt es schon Lichtblicke", so Held, der vor allem die Leistung von Youngster Ismail Jakobs auf der linken Seite - "sowohl vorne als auch hinten" -  gou­tie­rte.

Durchhalteparolen im Abstiegskampf

Den kommenden Keller-Duelle gegen den FC Augsburg und den überraschend starken Mitaufsteiger Union Berlin blickt Heldt relativ entspannt entgegen. "Ich glaube, dass wir bereits Ansätze gefunden haben, was wir ändern müssen. Es überrascht mich nicht, dass wir viel zu tun haben – und dass es noch Situationen gibt, in denen wir Nackenschläge abbekommen."

Sei in Leipzig noch "zu viel Beton an den Füßen" gewesen", müsse das Team nach dem dicken Brocken Leipzig nun schnell "die Köpfe frei kriegen". Schon kurz nach seinem Amtsantritt ruft Heldt Durchhalteparolen aus und stimmt die Anhänger auf einen harten Abstiegskampf ein. "Wir müssen uns fokussieren auf die nächsten Spiele, dann können wir auch unsere Qualitäten ausspielen."

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