Kovac-Nachfolger: Matthäus nennt "spannendste Lösung"

Nach dem Aus von Niko Kovac als Trainer des FC Bayern München hat sich Lothar Matthäus zur aktuellen Situation und den gehandelten Nachfolgekandidaten geäußert.
Für Matthäus kam die Entlassung von Kovac nicht überraschend: "Es wurde nicht nur in den letzten Wochen, sondern im Grunde von Anfang an über ihn diskutiert", so der deutsche Rekordnationalspieler in seiner "Sky"-Kolumne "So sehe ich das".
Obwohl Kovac in der letzten Spielzeit nach starkem Saisonendspurt mit den Bayern das Double holte, hatte er stets einen schwierigen Stand. Matthäus kritisiert in dieser Hinsicht vor allem die Führungsetage des deutschen Rekordmeisters: "Die volle Rückendeckung, die ein Trainer vom gesamten Klub benötigt, war so gut wie nie vorhanden."
Auf der anderen Seite verweist der DFB-Ehrenspielführer aber auch auf taktische und spielerische Defizite der Münchener, die Kovac zu verantworten hat. Bestes Beispiel sei für ihn die Aufstellung in Frankfurt gewesen, die "viel klarer, strukturierter und logischer" hätte sein müssen.
Matthäus kann sich ten Hag beim FC Bayern vorstellen
Auch durch seine unglücklichen Aussagen in Bezug auf Thomas Müller oder die Fans von Eintracht Frankfurt hat sich Kovac in den letzten Wochen keinen Gefallen getan. Dennoch ist Mätthaus überzeugt davon, dass der seit Sonntag freigestellte Bayern-Trainer zeitnah wieder auf der Trainerbank zu sehen sein wird.
Bezüglich potenzieller Nachfolgekandidaten kommt Matthäus besonders bei Erik ten Hag ins Schwärmen: "Sein Team spielt wunderbaren Offensiv-Fußball. Ten Hag kennt den FC Bayern, weil er dort schon trainiert hat, ist 49 Jahre jung und könnte ein Mann für die Gegenwart und die Zukunft sein."
Neben ten Hag drängt sich Matthäus noch ein weiterer Übungsleiter auf: Massimiliano Allegri sei die "spannendste Lösung", sollten "die Bayern nicht unbedingt einen Trainer haben wollen, der deutsch spricht".
Ein Engagement von José Mourinho schließt Matthäus hingegen aus. Er schätze den Portugiesen, aber "ich glaube, dass sein Charakter und seine Arbeitsweise nicht zum FC Bayern passen und viel Unruhe herrschen würde". Der ebenfalls gehandelte Arsène Wenger dagegen hätte "einige Vorteile". Das hohe Alter - Wenger ist 70 - sei kein Hinderungsgrund: "In einem ähnlichen Alter hat auch Jupp Heynckes die größten Erfolge gefeiert."
Auch Ralf Rangnick hält Matthäus für geeignet. In Leipzig habe dieser bewiesen, "dass er eine perfekte Balance zwischen Defensive und Offensive herstellen kann". Übergangslösung Hansi Flick nannte Matthäus einen "ganz feinen Kerl, akribisch, detailversessen, ein Kumpel-Typ zu den Spielern und hoch professionell in seiner Arbeitsweise".