Gladbach-Ikone will "realistisch bleiben"

Vereinsikone Rainer Bonhof ist von der aktuellen Mannschaft von Borussia Mönchengladbach begeistert. Vom Gladbach-Titel will der einstige Mittelfeldspieler aber noch nicht reden.
"Es ist noch nicht mal ein Drittel der Saison vorbei, da wird noch so viel passieren", gibt sich Bonhof gegenüber der "Sport Bild" zurückhaltend. "Wir sollten bodenständig und realistisch bleiben. Das hat uns in der Vergangenheit immer aus gezeichnet, das sollten wir beibehalten."
Bonhof weiß, wovon er redet. Der 67-Jährige spielte von 1970 bis 1978 für die Borussen und wurde in dieser Zeit vier mal Meister.
Auf die aktuelle Fohlen-Elf angesprochen, gerät Bonhof ins Schwärmen: "Die Mannschaft spielt nicht nur schönen Fußball, sondern liefert auch die passenden Ergebnisse. Das zusammen macht mir richtig Spaß." Zudem würden sich die Spieler mit der neuen Spielidee "identifizieren". Noch wichtiger sei: "Sie haben die Überzeugung, jedes Spiel drehen zu können und glauben bis zur letzten Minute an sich."
Großen Anteil an der positiven Entwicklung habe vor allem Marco Rose, der als Trainer vor der Saison den in Ungnade gefallenen Dieter Hecking ablöste. "Mit welcher Versessenheit er auf die kleinsten Details in seinen Übungen achtet und mit welcher Emotionalität er den Ehrgeiz der Spieler herauskitzelt, das gucke ich mir gerne an", erzählt Bonhof und ergänzt: "Das Training ist intensiv, temporeich und lebhaft. Daher überrascht es mich nicht, dass die Mannschaft auch in Spielen genau das verkörpert."
Gladbach "wird den Weg entschlossen weitergehen"
Mit 19 Punkten aus neun Spielen thront Gladbach derzeit an der Tabellenspitze - vor dem alten Rivalen Bayern München. "Ich hätte nichts dagegen, wenn die schöne Momentaufnahme noch eine Weile andauert", gibt der Weltmeister von 1974 zu. "Wir werden den Weg, den der Verein im Sommer eingeschlagen hat, genauso entschlossen weitergehen wie bisher."
Das Gefühl, eine Tabellenführung auch nach dem letzten Spieltag innezuhaben, kennt Bonhof. Nur auf eines ist der aktuelle Vizepräsident von Gladbach neidisch: "Im Borussia Park wäre ich auch gerne mal aufgelaufen. Der Bökelberg war toll, aber dieses neue Stadion ist ein Highlight. Als es vor 15 Jahren eingeweiht wurde, hat es in meinen Füßen ganz schön gejuckt."