23.10.2019 16:14 Uhr

Wattenscheid muss Spielbetrieb einstellen

Im Lohrheide-Stadion in Wattenscheid findet kein Viertliga-Fußball mehr statt
Im Lohrheide-Stadion in Wattenscheid findet kein Viertliga-Fußball mehr statt

Der ehemalige Fußball-Bundesligist SG Wattenscheid 09 hat seine 1. Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus der Regionalliga West zurückgezogen. Dies teilte der Traditionsklub am Mittwoch mit.

"Ich bin sehr enttäuscht, dass es trotz des hohen Engagements vieler Personen aus dem Verein und dessen Umfeld nicht gelungen ist, Sponsoren für die Finanzierung des Spielbetriebs zu gewinnen", sagte Insolvenzverwalterin Anja Commandeur.

"Dies wäre der erste Schritt in Richtung Sanierung gewesen, um die Zeit bis Jahresende dafür zu nutzen, langfristige Sponsoren für die restliche Saison und die Spielzeit 20/21 zu suchen", hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage der Wattenscheider.

Das 3:0 am Samstag gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf war somit zunächst einmal das letzte Spiel in der vierthöchsten Spielklasse für die Schwarz-Weißen.

Commandeur hatte den monatlichen Liquiditätsbedarf vor knapp zwei Wochen auf 70.000 bis 100.000 Euro beziffert - je nach Erfolg und Prämienanspruch der Regionalligamannschaft. Bislang konnte der Spielbetrieb durch das Insolvenzgeld bis zum 30. September abgesichert werden. Nach Informationen des Fachmagazins "kicker" wären "mindestens 600.000 Euro" nötig gewesen, um den Spielbetrieb bis zum Saisonende zu sichern.

Spielbetrieb der Jugendabteilung kann aufrecht erhalten werden

Wattenscheid hatte wiederholt erklärt, den Spielbetrieb fortsetzen zu wollen. Nach 13 Spielen in der Regionalliga West lag der Traditionsklub mit 16 Zählern auf dem elften Platz.

Eine positive Nachricht gibt es dennoch für den Klub. Der Spielbetrieb der Jugendabteilung kann aufrecht erhalten werden. "Der Spiel- und Trainingsbetrieb für 211 Kinder und Jugendliche und ihre Trainer und Betreuer geht weiter. Eine Gruppe engagierter Privatleute und Unternehmer bringt die notwendigen Mittel auf, um den Spiel- und Trainingsbetrieb der Jugendabteilung für die laufende Saison zu sichern", teilte die SG mit.

Der künftige Vorstand soll sich aus diesen Reihen formieren und dem Verein eine neue zukunftsfähige Struktur geben, um verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen, teilte der Verein weiter mit. "Gemeinsam mit der Insolvenzverwalterin soll der Traditionsverein über das Insolvenzplanverfahren erhalten bleiben."

 

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