17.10.2019 10:39 Uhr

Özil schießt gegen Kritiker: "Immer mein Fehler"

Mesut Özil sieht seine Zukunft weiterhin beim FC Arsenal
Mesut Özil sieht seine Zukunft weiterhin beim FC Arsenal

Seit Wochen wird über die sportliche Zukunft von Mesut Özil spekuliert, schon seit Monaten ist der Ex-Nationalspieler immer wieder Zielscheibe von Kritik. Bisher hielt sich der 31-Jährige mit Kommentaren dazu zurück. Jetzt konterte der Spielmacher.

"Wenn wir in großen Spielen schlecht spielen, ist es immer mein Fehler", klagte Özil im Gespräch mit "The Athletic". "Aber wenn das wirklich stimmen sollte", so der Ex-Nationalspieler weiter, "wie sind dann die schlechten Resultate in den großen Spielen zu erklären, in denen ich nicht dabei war?" 

Frei von jeglicher Schuld spricht sich Özil allerdings nicht. "Ich weiß, dass die Leute mehr von mir erwarten, dass ich das Spiel diktiere und den Unterschied ausmache. Das erwarte auch ich von mir. Aber so einfach ist das nicht", stellte der Spielmacher, der in der aktuellen Saison nur zwei Mal zum Einsatz kam, klar.

Er sei nicht der einzige Spieler in der Mannschaft, wehrte sich der Deutsche gegen die Rolle des Sündenbocks. "Und man sollte auch nicht vergessen, dass manche Gegner einfach besser als wir sind", versuchte Özil das schwache Abschneiden des FC Arsenal in großen Spielen zu erklären.


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Obwohl Özil in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder mit einem Abschied aus London in Verbindung gebracht und von seinem Klub laut übereinstimmenden Medienberichten auf die Verkaufsliste gesetzt wurde, sieht der Ex-Nationalspieler seine Zukunft weiter bei den Gunners.

"Ich habe einen Vertrag bis zum Sommer 2021 und so lange werde ich auch bleiben", bekräftigte Özil. "Schwierige Zeiten wie diese sind kein Grund wegzulaufen. Und das werde ich auch nicht tun. Ich bin mindestens bis 2021 hier", ergänzte der 31-Jährige.

Özil verteidigt DFB-Rücktritt

Seine Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund und sein umstrittenes Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das letztlich zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft führte, verteidigte Özil. "Nach dem Foto habe ich mich nicht mehr geschützt, nicht mehr respektiert gefühlt. Ich wurde rassistisch angegangen - sogar von Politikern und bekannten Persönlichkeiten. Dennoch hat sich zu dieser Zeit niemand von der Nationalmannschaft vor mich gestellt und gesagt: "Hey, das reicht. Das ist unser Spieler." Jeder hat einfach geschwiegen und es geschehen lassen."

"Er ist der aktuelle Präsident der Türkei und ich würde dieser Person immer meinen Respekt erweisen - egal, wer es ist", sagte der einstige Bundesliga-Profi. "Auch wenn ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, ist die Türkei Teil meines Erbes." Auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel damals nach London gereist wäre "und nach einem Treffen, einem Gespräch gefragt hätte, hätte ich das natürlich auch getan. Es ging allein darum, Respekt vor dem höchsten Amt eines Landes zu zeigen."

Seinen Rücktritt bezeichnete der Profi des englischen Erstligisten FC Arsenal auch mit dem Abstand mehrerer Monate als "richtige" Entscheidung. "Es war eine sehr schwere Phase für mich, ich habe neun Jahre für Deutschland gespielt und war einer der erfolgreichsten Spieler. Ich habe die WM und mehr gewonnen, eine Menge Spiele gespielt - viele davon waren sehr gut - und habe alles gegeben."

 

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