10.10.2019 12:34 Uhr

Rampenlicht: Ex-Bayern-Star im Keller

Einst beim FC Bayern, nun Kapitän des FC Southampton: Pierre-Emile Höjbjerg
Einst beim FC Bayern, nun Kapitän des FC Southampton: Pierre-Emile Höjbjerg

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im Rampenlicht: Ein ehemaliger Jungstar des FC Bayern im Abstiegskampf und ein Wolfsburg-Flop im Aufwind.

Als der FC Southampton am drittletzten Spieltag der vergangenen Saison den Verbleib in der Premier League sicherte, fiel Pierre-Emile Höjbjerg eine Last von den Schultern. Immerhin war der 24-Jährige zuvor zum jüngsten Kapitän der englischen Eliteliga berufen worden.

Gemeinsam mit dem Teammanger der Saints, dem ehemaligen Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl, feierte Höjbjerg das Happy End einer ansonsten enttäuschenden Saison.

In der aktuellen Spielzeit sollte für Höjbjerg und seinen Klub alles besser werden. Die Realität sieht mit sieben Punkten aus acht Spielen und Platz 17 jedoch anders aus.

Kapitän Höjbjerg stand in allen Spielen auf dem Rasen - bis auf den Saisonauftakt immer über die volle Distanz. Ausreichend Stabilität verlieh er der Mannschaft jedoch nicht.

Seit 2016 steht der Däne in Südengland unter Vertrag. Damals wechselte Höjbjerg für 15 Millionen Euro vom deutschen Rekordmeister FC Bayern auf die Insel.

Zuvor hatte der bis heute jüngste Bundesliga-Debütant des FC Bayern in vier Bundesliga-Jahren in Deutschland nie den Durchbruch geschafft. Lehrreich war die Zeit dennoch, wie er kürzlich der "Sport Bild" verriet.

"Ich trage etwas in mir, das nenne ich die Bayern-DNA. Du bekommst schon als Junge diese mentale Stärke, diese Überzeugung, dieses Selbstbewusstsein eingeimpft – wenn du auf den Platz gehst, gibt es nur einen Sieger. In allen Wettbewerben, egal gegen welchen Gegner", sagte Höjbjerg.

Dieses Sieger-Gen ist nun mehr denn je gefordert: Southamtons nächster Gegner in der Premier League sind die formstarken Wolverhampton Wanderers, die zuletzt Meister Manchester City schlagen konnten.

Ex-Wolfsburger bald teurer als 80 Millionen?

Mit großen Namen aus England kennt sich Victor Osimhen mittlerweile aus. In der Champions League gelang dem 20-jährigen Mittelstürmer im zweiten Gruppenspiel mit dem OSC Lille gegen den FC Chelsea unlängst sein Tordebüt in der Königsklasse.

Noch besser läuft es in der heimischen Ligue 1: Mit sieben Tore in neun Saisonspielen ist der Nigerianer aktuell Top-Torjäger der Liga - noch vor Stars wie Neymar und Memphis Depay. Auch am letzten Spieltag gegen Nîmes traf Osimhen.

Von solchen Erfolgen war der Angreifer beim VfL Wolfsburg weit entfernt. Dabei hatten sie mit seiner Verpflichtung einen echten Coup gelandet.

Im Januar 2017 hatten die Wölfe den europaweit begehrten Osimhen für 3,5 Millionen Euro aus seiner afrikanischen Heimat geholt. Dort war er zuvor zum Jugendspieler des Jahres 2015 gekürt worden. Aus gutem Grund: Bei der U17-Weltmeisterschaft in Chile hatte der Stürmer die "Golden Eaglets" mit zehn Toren quasi im Alleingang zum Titel geschossen.

Doch in Niedersachsen lief es alles andere als rund. Durch Verletzungspech und Anpassungsprobleme standen nach eineinhalb exakt null Tore zu Buche.

Deshalb verlieh der VfL das Talent zum belgischen Erstligisten RSC Charleroi. Mit riesigem Erfolg: Osimhen avancierte mit 20 Treffern zu einem der torgefährlichsten Teenager Europas. Kein Wunder, dass die Belgier von ihrer Kaufoption Gebrauch machten. Früh stand allerdings fest, dass Osimhen nur pro forma fest verpflichtet wird. Zu attraktiv waren die Angebote zahlungskräftiger Interessenten aus den Top-Ligen. Frankreichs Vizemeister OSC Lille bekam letztlich für zwölf Millionen Euro den Zuschlag.

Der Beginn einer Weltkarriere? "Lille ist für ihn nur eine Durchgangsstation, so wie es auch Charleroi war", zeigte sich Mehdi Bayat, Geschäftsführer der Belgier, beim französischen Sender "France3" überzeugt. 

"Er wird wechseln und Lille wird ihn zu seinem neuen Rekordabgang machen. So wie sie es mit Pépé gemacht haben, aber Osimhen wird meiner Meinung nach noch teurer", orakelte Bayat.

Der angesprochene Nicolas Pépé war im Sommer für 80 Millionen Euro von Lille zum FC Arsenal gewechselt.

Jonathan Batsch

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten