Tränen bei Martínez, Müller restlos bedient

Déjà-vu für den FC Bayern München: Wie schon in der letzten Saison kassiert der deutsche Rekordmeister pünktlich zur Wiesn eine überraschende Heimpleite. Damals läutete das 0:3 gegen Gladbach den "Krisen-Herbst" ein. Diesmal sorgten neben der Niederlage gegen Hoffenheim auch zwei ehemalige Leistungsträger für Schlagzeilen.
Schon vor dem Anpfiff machten im Netz Bilder die Runde, die den Spanier Javi Martínez in Tränen aufgelöst auf der Bank sitzend zeigten. Weder der FC Bayern noch Martínez selbst konnten und wollten nach dem Spiel erklären, was es damit auf sich hatte.
Während der Spanier die Arena nach der Partie nahezu wortlos verließ und sich auf "AZ"-Nachfrage, ob alles gut sei, lediglich ein kurzes "Ja" entlocken ließ, erklärte Sportdirektor Hasan Salihamidzic: "Ich habe die Bilder nicht gesehen."
Martínez' Frust ob seiner fehlenden Einsatzzeiten war aber auch Salihamidzic nicht entgangen. "Natürlich ist es für Javi ärgerlich, dass er nicht gespielt hat, aber die Saison ist noch lang, jeder wird zu seinen Einsatzchancen kommen. Auch Javi", versuchte der Münchner Sportdirektor, die Situation zu beruhigen.
Dass der Defensivmann mit seiner aktuellen Rolle unzufrieden ist, liegt auf der Hand. Bisher kam der 31-Jährige, der in den letzten Jahren als Leistungsträger 17 Titel mit dem FC Bayern gewann, in nur fünf von zehn Spielen überhaupt zum Einsatz. In der Startelf stand er dabei kein einziges Mal. Auf mickrige 132 Einsatzminuten bringt es Martínez in der laufenden Saison - zu wenig für seine Ansprüche.
Thomas Müller hat "nichts zu sagen"
Neben Martínez wurde auch Thomas Müller einmal mehr unfreiwillig zum Gesprächsthema. Der ehemalige Nationalspieler stand wieder nicht in der Startelf und durfte am Ende nur 30 Minuten spielen.
Kovacs Aussage ("Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen") dürfte Müller mit Blick auf die kommenden Wochen nicht glücklich gestimmt haben.
Ein Statement war aber auch dem Münchner Eigengewächs nicht zu entlocken. Mit einem knappen "I have nothing to say" ("Ich habe nichts zu sagen") verabschiedete sich der Edel-Reservist aus der Allianz Arena. Das letzte Wort scheint aber auch in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen.