Ex-Coach: S04 fehlen Identifikationsfiguren

Ex-Trainer André Breitenreiter vermisst trotz des starken Saisonstarts des FC Schalke 04 echte Identifikationsfiguren beim Revierklub.
"Die Wucht und Macht dieses Vereins werden sich niemals ändern, weil die Fans zu Schalke stehen. Ich glaube allerdings, dass sie Identifikationsfiguren vermissen, und finde es schade, dass es nicht gelungen ist, sie zu halten oder Talente langfristig zu binden", schrieb Breitenreiter in einem Beitrag für den "kicker".
Der derzeit vereinslose Coach ergänzte: "Benedikt Höwedes, Klaas Jan Huntelaar, Leon Goretzka, Leroy Sané, Max Meyer, Joel Matip, Sead Kolasinac, Eric Maxim Choupo-Moting, Thilo Kehrer, Naldo und zuletzt auch Ralf Fährmann: Viele Gesichter haben S04 in der jüngeren Vergangenheit verlassen, aus unterschiedlichen Gründen. Ein so großer Klub wie Schalke braucht aus meiner Sicht jedoch Spieler von solchem Format."
"Großes Potenzial, eine Identifikationsfigur zu werden", sieht Breitenreiter beim neuen Schalke-Kapitän Alexander Nübel, den der Fußballlehrer während seiner Tätigkeit beim SC Paderborn im Jahr 2014 zu den Profis hochzog. Der 22-Jährige habe "eine ganz tolle Entwicklung genommen", konstatierte Breitenreiter.
André Breitenreiter spricht über Nübel-Wechsel zum FC Schalke 04
Er erinnerte sich: "Als wir Nübel 2015 für eine gewisse Ablöse zu Schalke geholt haben, herrschte allgemein die unausgesprochene Meinung, Paderborn damit einen Gefallen zu tun. Heute ist es schön zu sehen, dass wir einen großen Wert für Schalke geschaffen haben. Unabhängig davon, ob im nächsten Jahr sein ablösefreier Abschied droht."
Für Schalke wünsche der Ex-Profi sich, dass Nübel seinen auslaufenden Vertrag verlängere. "Was der Klub mit ihm plant, hat dieser auch mit der Kapitänsbinde signalisiert. Ich kann jeden verstehen, der das kritisch sieht und damit argumentiert, dass Alex ja noch nie eine komplette Saison gespielt hat. Natürlich war es sehr früh, ihn zum Kapitän zu machen. Andererseits kann ich darin nichts Negatives erkennen", sagte Breitenreiter.
Der 45-Jährige erklärte, der starke Schalker Saisonstart mit zehn Punkten aus fünf Spielen habe im Verein "zur allgemeinen Beruhigung" beigetragen, Trainer-Team und Profis sei es "bisher gelungen, die Fans mitzunehmen. Das ist auf Schalke noch wichtiger als bei vielen anderen Vereinen."