02.09.2019 07:32 Uhr

Salihamidzic verrät: So lief der Coutinho-Transfer

Der FC Bayern präsentierte Coutinho als Königstransfer
Der FC Bayern präsentierte Coutinho als Königstransfer

Mit Philippe Coutinho präsentierte der FC Bayern nach dem gescheiterten Transfer von Leroy Sané seinen Fans passend zum Saisonstart doch noch den gewünschten Königstransfer. Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat nun verraten, wie sich der Rekordmeister die Dienste des Brasilianers sicherte.

"Als wir eine Chance sahen, Coutinho auszuleihen, konnte Karl-Heinz Rummenigge umgehend die entscheidenden Personen bei Barcelona kontaktieren", erzählte Salihamidzic dem "kicker", dass das große internationale Netzwerk des Vorstandsvorsitzenden den Transfer des 27-Jährigen überhaupt erst möglich machte.

Uli Hoeneß habe zu diesem Zeitpunkt bereits den Aufsichtsrat informiert und über die Pläne auf dem Laufenden gehalten, berichtete Salihamidzic, der letztlich die Verhandlungen führte. "Im Fall Coutinhos ist es so gewesen, dass ich seinen Berater kannte und wir sehr schnell Zugang zum Spieler bekamen. Karl-Heinz und ich sind dann nach Barcelona geflogen, ich habe Philippe unser sportliches Konzept präsentiert", so der Münchner Sportdirektor.

Coutinho zweifelte an Bayern-Wechsel

Dass Coutinho nicht vom ersten Moment an von einem Wechsel zum FC Bayern überzeugt war, gestand Salihamidzic ebenfalls. So verriet der Ex-Profi, dass der Brasilianer erst zu einem Transfer an die Säbener Straße überredet werden musste - obwohl seine Erwartungen beim FC Barcelona nicht erfüllt wurden.

Letztlich hat der Rekordmeister mit dem neuen Superstar keine Notlösung verpflichtet, stellte Salihamidzic klar: "Bei Coutinho kann man sicher nicht von einer Notlösung sprechen. Er ist einer der besten Spieler der Welt."

Der Transfer von Ivan Perisic war dagegen nicht von langer Hand geplant und habe sich "aus der Dynamik des Transfermarktes ergeben", betonte der Sportdirektor. 

Bayern beschäftigte sich mit Dembélé - Kovac wollte Frankfurt-Duo

Obwohl der FC Bayern im Sommer mit Dutzenden Spielern in Verbindung gebracht wurde, berichtete Salihamidzic, dass "bei Weitem" nicht so viele Profis in der Chefetage ein Thema waren, wie in den Medien behauptet wurde. Der Grund: "Die Stärke unserer Mannschaft engt den Kandidatenkreis sehr ein."

Ein Spieler, der ganz offenbar in die engere Auswahl kam, war Ex-BVB-Profi Ousmane Dembélé. Auf den Franzosen angesprochen, dementierte Salihamidzic das Interesse des Rekordmeisters nicht, sagte lediglich: "Sportlich ist Dembelé außergewöhnlich, alles andere möchte ich aus der Ferne nicht bewerten."

Auch die Namen der beiden Ex-Frankfurter Luka Jovic und Ante Rebic wurden lange mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Trainer Niko-Kovac hatte sich für seine ehemaligen Schützlinge stark gemacht. Der Klub verweigerte die Transfers allerdings, wie Salihamidzic indirekt zugab: "Der Verein ist die letzte Instanz. So war es beim FC Bayern immer, so wird es immer bleiben. Niko weiß das, und ich habe nicht den Eindruck, dass er damit ein Problem hat."

Salihamidzic über Sané und einen Transfer im Sommer 2020

Die Personalie Leroy Sané wollte Salihamidzic derweil "nicht kommentieren". Dass sich der FC Bayern vom Nationalspieler sehr lange hinhalten ließ, ist in den Augen des Sportdirektors eine Geschichte der Medien: "Ich habe das unter 'Sommerloch' verbucht."

Auch auf die Frage, ob der Rekordmeister Coutinho und Perisic deshalb nur ausgeliehen hat, um Sané im nächsten Sommer zu kaufen, wollte Brazzo nicht eingehen und sagte stattdessen nur: "Die Leihbasis war in beiden Fällen eine alle Parteien befriedigende Lösung."

FC Bayern suchte einen neuen Sechser

Eine vermeintliche Baustelle bleibt beim Rekordmeister auch kurz vor Ablauf der Transfer-Deadline offen: die Sechserposition. Salihamidzic bestätigte Bestrebungen, diese Baustelle im Sommer zu schließen: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir gesehen, dass diese zentrale Position für viel Stabilität sorgen kann und Erfolg garantiert, wenn sie gut ausgefüllt wird. Deswegen haben wir uns auch mit dem Segment der Sechser-Position beschäftigt."

Auch wenn der Rekordmeister letztlich keinen neuen Sechser fand, "heißt das nicht, dass wir unzufrieden sind", so Brazzo, der gleichzeitig die Kritik an einem fehlenden Backup für Robert Lewandowski konterte: "Wir haben ausreichend Alternativen. Thomas Müller kann im Zentrum spielen, Serge Gnabry kann das und auch Ivan Perisic. Das reicht." Unter dem Streich sind die Münchner laut Salihamidzic mit der Transferperiode "zufrieden".

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