29.08.2019 13:38 Uhr

Shootingstar als Hoffnungsträgerin: Gwinn für die Zukunft

Giulia Gwinn ist das neue Gesicht der DFB-Damen
Giulia Gwinn ist das neue Gesicht der DFB-Damen

Selfies mit Giulia Gwinn sind heiß begehrt. Viele der rund 500 Fans beim öffentlichen Training in Kassel am Mittwoch ließen sich mit dem Shootingstar des Fußball-Nationalteams ablichten. Eine leichte Übung für einen fotogenen Instagram-Profi wie die 20-Jährige.

Ihre fast 170.000 Follower beim Foto-Netzwerk können das bestätigen. Dass sie binnen kürzester Zeit zur Nationalspielerin mit den meisten Abonnenten aufstieg, hat sie ihrem persönlichen WM-Boom zu verdanken. Seit ihrem Siegtor im Auftaktspiel gegen China (1:0) hat sich die virtuelle Gefolgschaft beinahe verzehnfacht.

Die Außenbahnspielerin geht mit dem Hype abgeklärt um. "Ich werde seit der WM auf der Straße öfter erkannt, Leute fragen nach Fotos oder Autogrammen. Es ist natürlich schön, so eine Aufmerksamkeit zu bekommen", sagte Gwinn.

Und während die Kolleginnen nach dem Viertelfinal-Aus in Frankreich und dem verpassten Olympia-Ticket mit leeren Händen dastanden, erntet sie die Früchte ihrer beeindruckenden Leistung als variable und dynamische Stammkraft.

"Das Ausscheiden hat mich extrem beschäftigt"

Vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Montenegro am Samstag bekommt sie im Auestadion die Silber-Trophäe des Weltverbandes FIFA als beste junge WM-Spielerin überreicht. "Das Ausscheiden hat mich extrem beschäftigt, aber im Nachhinein diese individuelle Auszeichnung zu bekommen, ist natürlich extrem schön. Ich habe versucht, den Schwung der positiven Aspekte mitzunehmen." Einer davon: Sponsoren stehen Schlange, Berater Felix Seidel hilft dabei, geeignete Partner zu sondieren.

Auch nach ihrem ersten großen Turnier blieb der Sommer für die am Bodensee aufgewachsene Gwinn spannend. Die Einser-Abiturientin zog von Freiburg nach München, wo sie seit dieser Saison für den FC Bayern spielt. Der Trainer, Jens Scheuer, kam ebenfalls aus dem Breisgau an die Isar, viele Mitspielerinnen kannte sie schon - doch sonst ist vieles anders beim deutschen Vizemeister.

"Die Bedingungen am Campus sind überragend, es gibt alles, was man braucht, um sich optimal weiterzuentwickeln", so Gwinn, die mit München den Serienmeister VfL Wolfsburg stoppen möchte: "Wir wollen in allen drei Wettbewerben vorne mitspielen und am besten Titel holen."

"Wir haben ein Riesenpotenzial in unserer Mannschaft"

Zunächst liegt der Fokus auf dem Nationalteam und dem nächsten großen Ziel, der EM 2021 in England. Nach einer ausführlichen Team-Aussprache am Dienstag mit dem gesamten Stab um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg richtet auch Gwinn den Blick nach vorne. "Wir haben ein Riesenpotenzial in unserer Mannschaft. Da müssen wir einfach lernen, das auch so auf den Platz zu bringen."

Als derzeit drittjüngste im Team hat sie ihren Platz gefunden. Mitspielerin Sara Däbritz etwa empfindet Gwinn als "super Typ, immer positiv, immer mit einem Lächeln auf den Lippen". Auch sie sagt der Senkrechtstarterin eine große Zukunft voraus: "Sie spielt eine wichtige Rolle und wird das auch weiter tun, denn sie ist sehr ehrgeizig."

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