Klinsmann sieht FC Bayern in der Favoritenrolle

Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann erwartet erneut einen engen Titelkampf in der Fußball-Bundesliga und sieht sein Ex-Team Bayern München in der Favoritenrolle.
"Aufgrund seiner Erfahrung und der Qualität, die unbestritten vorhanden ist, sehe ich den Rekordmeister in der etwas besseren Ausgangsposition", sagte Klinsmann dem "kicker".
Jedoch hätte Vizemeister Borussia Dortmund "mächtig aufgerüstet", meinte der 55-Jährige. Der BVB habe "sich sehr gezielt und intelligent verstärkt - qualitativ wie quantitativ."
Besonders spannend sei die Situation beim FC Bayern nach dem Ende der Ära der beiden Flügelspieler Franck Ribéry und Arjen Robben.
"Im Jahr eins nach Ribéry und Robben ist alles etwas anders", sagte Klinsmann, der von Juli 2008 bis April 2009 selbst Trainer der Bayern war: "Die Bayern haben aber mit Lucas Hernández einen Mega-Deal abgeschlossen und mit Benjamin Pavard und Ivan Perisic zwei weitere Ausnahmespieler verpflichtet." Zudem seien weitere Transfers nicht ausgeschlossen.
Klinsmann lobt die Bundesliga: "Man sollte sich nie schwachreden"
Generell sei es für Bayern und Co. allerdings schwieriger geworden, Verstärkungen zu fairen Konditionen zu holen. "Der Markt ist mittlerweile außer Rand und Band. Dazu kommt, dass die absoluten Topspieler immer rarer werden", so Klinsmann: "Dem FC Bayern bringt es nichts, einfach zwei, drei Transfers zu tätigen, die nur ergänzend sind. Sie brauchen Topspieler, Profis, die den Unterschied ausmachen."
Generell stellte Klinsmann der Bundesliga ein gutes Zeugnis aus, auch im Vergleich mit anderen Topligen müsse sich die höchste deutsche Spielklasse nicht verstecken.
"Die Bundesliga ist extrem wettkampfgetrieben. Das Gesamtsystem ist über Jahre immer mehr perfektioniert worden", sagte er: "Von den ganz Kleinen in der U 8 bis zu den U-Mannschaften der Nachwuchsleistungszentren der Profiklubs - dieses System ist weltweit einzigartig. Der deutsche Fußball wird immer konkurrenzfähig sein." Die Bundesliga sei eine "gute und starke Liga. Man sollte sich nie schwachreden."