Effenberg: Hummels-Wechsel ist "schwierig zu verstehen"

Am kommenden Wochenende startet die neue Saison in der Fußball-Bundesliga und alle Augen sind auf den Titelkampf zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München gerichtet. Bayern-Ikone Stefan Effenberg erwartet wieder ein enges Duell und sieht Versäumnisse beim Rekordmeister.
"Ich sehe Probleme auf dem Transfermarkt. Das merkt man auch bei der Suche nach neuen Spielern. Mittlerweile gehen viele Profis lieber zu einem Verein, der in England im grauen Mittelmaß spielt, als zu den Bayern. Weil sie da mehr verdienen können. Aktuell ist das für die Ansprüche der Bayern dünnes Eis," erklärt der 51-Jährige im Gespräch mit der "Bild am Sonntag".
Der Konkurrent aus Dortmund habe sich im Sommer besser verstärkt als die Münchner und könnte somit noch näher heranrücken: "Vorne waren sie schon letzte Saison überragend, jetzt haben sie mit Hazard und Brandt noch mal unglaubliche Kraft dazubekommen. Aber man muss hinten stabil sein, um Deutscher Meister zu werden. Und da haben sie im letzten Jahr einige Male geschwommen. Hummels spielt eine zentrale Rolle", erläutert Effenberg.
Dass der amtierende Double-Sieger den Innenverteidiger zum großen Kontrahenten ziehen ließ, sei "schwierig zu verstehen", findet er und fügt hinzu: "Rein sportlich hätte ich Hummels lieber weiter in München gesehen."
Mit einer Prognose im Titelkampf hält sich der ehemalige Mittelfeldspieler, der selbst drei Mal Meister wurde, derweil zurück: "Entweder die Bayern oder Dortmund", scherzt er: " Es wird auf jeden Fall noch spannender als in der letzten Saison."
Effenberg: Schalke "weit weg von den europäischen Plätzen"
Letztlich sieht der 35-fache Nationalspieler dann doch einen kleinen Vorteil beim FC Bayern: "Sie haben einfach eine sehr hohe Qualität. Das reicht fast immer für die Bundesliga."
Auch die Lage beim FC Schalke 04 beobachtet der frühere Spieler von Borussia Mönchengladbach genau. Eine komplette Erholung nach dem Absturz in der Vorsaison erwartet er von den Königsblauen nicht: "Mit dem neuen Trainer müssen viele Rädchen ins andere greifen, damit sie eine sorgenfreie Saison spielen. Ich sehe sie weit weg von den europäischen Plätzen."
Ernsthaft um den Klassenerhalt müsse der FC Schalke in dieser Saison aber nicht fürchten, meint der ehemalige Coach des SC Paderborn. Da sieht er andere Vereine deutlich stärker unter Druck: "Für Düsseldorf wird es schwierig, obwohl die mich letztes Jahr begeistert haben. Da waren sie frei und unbekümmert. Auch die Aufsteiger sehe ich unten drin."