09.08.2019 12:00 Uhr

Pokalwunder möglich?! Hier herrscht Stolpergefahr

Wo droht Stolpergefahr im DFB-Pokal?
Wo droht Stolpergefahr im DFB-Pokal?

Der Pokal schreibt seinen eigenen Gesetze! Die älteste aller Fußballer-Floskeln ist auch vor den Erstrunden-Partien des DFB-Pokals 2019/2020 allgegenwärtig. Auch in diesem Jahr wird es wieder Überraschungen geben.

Vor allen Dingen die Amateurvereine aus den Regional- und Oberligen, die sich über ihre Erfolge in den Landespokalwettbewerben für die erste Hauptrunde qualifizierten, hoffen als Underdog auf den ganz großen Wurf. 

So werden beispielsweise den Amateurklubs VfB Eichstätt (Regionalliga Bayern, gegen Hertha BSC), SV Rödinghausen (Regionalliga West, gegen den SC Paderborn), Germania Halberstadt (Regionalliga Nordost, gegen 1. FC Union Berlin), TuS Dassendorf (Oberliga Hamburg, gegen Dynamo Dresden) oder KSV Baunatal (Hessenliga, gegen den VfL Bochum) alles in die Waagschale werfen, um ihr Spiel des Jahres mit einer Pokalsensation zu krönen. 

Wo besteht noch Stolpergefahr? Wo müssen die großen Pokalfavoriten hin und wo gibt's die heißesten Nachbarschaftsduelle? weltfussball verschafft den Überblick.

KFC Uerdingen - Borussia Dortmund (Freitag, 20:45 Uhr)

Nach 2017 will Borussia Dortmund wieder nach dem Pott greifen. Mit enorm verstärktem Kader scheint diese Zielsetzung durchaus realistisch zu sein. Die Frühform des BVB passt auch: In den Testspielen wurden in sechs Partien sechs Siege gefeiert, darunter auch Erfolgserlebnisse gegen den FC Liverpool oder Udinese Calcio. Der bisherige Höhepunkt war zweifelsohne der 2:0-Sieg im Supercup gegen den FC Bayern München.

Der Drittligist aus Krefeld hingegen ist noch auf der Suche nach seiner Bestform. Der ambitionierte KFC gewann nur eines seiner vier Ligaspiele und hat schon wieder fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Dennoch ist dem einstigen Bundesligisten an guten Tagen vieles zuzutrauen. Der Kader ist und bleibt bockstark besetzt, hat mit Kevin Großkreutz bekanntlich einen Ex-BVB-Star, Pokalsieger und sogar nominellen ehemaligen Weltmeister in seinen Reihen. Für den steht natürlich fest: "Der Verein hat es sich verdient, so ein Riesenspiel zu haben. Deswegen werde ich mich zerreißen für die Fans und diesen Verein. Ich hoffe, wir sehen ein gutes Spiel. Vielleicht sogar ein gutes Ende für uns." Das gute Ende für den KFC wird relativ sicher ausbleiben, einen tollen Fußballabend gibt's trotzdem zu sehen.   

Stolpergefahr für den BVB: 10 Prozent

Noch im letzten Jahr schnupperte Drochtersen/Assel gegen den FC Bayern an einem Pokalwunder
Noch im letzten Jahr schnupperte Drochtersen/Assel gegen den FC Bayern an einem Pokalwunder

SV Drochtersen/Assel - FC Schalke 04 (Samstag, 15:30 Uhr) 

Der Sieger des Niedersachsen-Pokals gehört schon fast zu den Traditionsvereinen im DFB-Pokal. 2017 bekamen die Rot-Blauen prominenten Besuch aus Gladbach (Endstand 0:1), ehe sich Drochtersen/Assel im letzten Jahr mit einem 0:1 gegen den späteren Titelträger FC Bayern München viel Anerkennung und Respekt verdiente. Im dritten Anlauf gegen den nächsten Bundesligisten soll es jetzt endlich das erste Pokalwunder geben.

Gegen den FC Schalke scheint das nicht völlig ausgeschlossen. Bei den Königsblauen haperte es in der Vorbereitung noch gewaltig, zwischenzeitlich blieb Schalke vier Testspiele ohne Sieg. Zuletzt kamen die Mannen um den neuen Cheftrainer David Wagner beim 3:1 gegen den FC Villarreal zwar besser in die Spur. Gegen den disziplinierten Regionalligisten muss sich S04 vor allem vorne trotzdem etwas mehr einfallen lassen.

Stolpergefahr für den FC Schalke: 15 Prozent

Alemannia Aachen - Bayer Leverkusen (Samstag, 15:30 Uhr)

Bis auf den Halbfinaleinzug 2018 haben die Leverkusener im DFB-Pokal in den letzten zehn Jahren nicht viel gerissen. Ob das in diesem Jahr besser wird, bleibt noch abzuwarten. Natürlich ist der Champions-League-Teilnehmer beim Regionalligisten haushoher Favorit. Trotzdem will Aachen die Chance unbedingt nutzen, endlich mal wieder bundesweit für positive Schlagzeilen zu sorgen.

Bei der letzten Pokalteilnahme war 2012 gegen Gladbach in Runde 1 Schluss (0:2). Die Alemannen träumen immer noch von der Saison 2003/2004, als sie nach Siegen unter anderem gegen den FC Bayern und Gladbach plötzlich im Endspiel standen. 

Stolpergefahr für Bayer 04: 10 Prozent

SV Atlas Delmenhorst - Werder Bremen (Samstag 20:45 Uhr)

Schlappe 15 Kilometer trennen Delmenhorst von Bremen - mehr Derby geht nicht. Um der Partie mit bestem Flutlichtcharakter und Pokalflair gerecht zu werden, verzichtete der Amateurklub freiwillig auf das Heimrecht und zieht für das Duell beim großen Nachbarn ins Weserstadion ein. 

Chancen hat der Oberligist eigentlich keine. Der SVA ist in den direkten Positionsduellen elfmal klar unterlegen. "Wir haben nur noch Werder Bremen und den DFB-Pokal im Kopf. Wir freuen uns riesig auf das Spiel, und es ist für uns alle ein einmaliges Ereignis", stellte Atlas-Keeper Florian Urbainsky klar. Er wird wohl von allen Delmenhorster Spielern am meisten im TV-Bild zu sehen sein.

Stolpergefahr für Werder: 5 Prozent

SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15:30 Uhr)

Was für ein Jahr für Waldhof Mannheim. Im April gelang endlich und mit großem Vorsprung die Rückkehr in den Profi-Fußball. Kurze Zeit später dann auch noch die Qualifikation für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal - zum ersten Mal seit 16 Jahren. Als dann auch noch ausgerechnet Eintracht Frankfurt als Kontrahent zugelost wurde, war die Mannheimer Glückseligkeit perfekt.

Die Partie elektrisiert die ganze Region - zumindest für eine Woche. Waldhof hat sich in den letzten Wochen großen Respekt erspielt, ist eines von nur noch drei ungeschlagenen Teams in der 3. Liga. Das 4:0 vom Montag gegen 1860 München ist als eindeutige Ansage zu verstehen: "Hey Eintracht, wir wollen die Pokalsensation!" Die Frankfurter kennen sich mit Blamagen aus, flogen zuletzt als Titelverteidiger gegen Viertligist SSV Ulm raus. 

Stolpergefahr für die Eintracht: 30 Prozent

1997 stand der FC Energie im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart (0:2)
1997 stand der FC Energie im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart (0:2)

Energie Cottbus - FC Bayern München (Montag, 20:45 Uhr)

Der Viertliga-Absteiger aus der Lausitz träumt vom Wunder gegen den Rekordpokalsieger. Zuletzt ballerte sich die Truppe von Coach Pele Wollitz beim 5:3 gegen Rot-Weiß Erfurt schon einmal in Stimmung. 

Dass die Cottbuser gegen die Münchner Übermacht ernsthaft etwas ausrichten können, glaubt wohl selbst unter den Energie-Fans niemand. Dennoch hat auch Cottbus schon einmal ein Märchen in diesem Wettbewerb geschrieben, als es 1997 bis ins Finale vordrang. Der FC Bayern wird nicht allzu viel riskieren. Das wird aber auch nicht nötig sein, um die hochüberlegene individuelle Qualität auf den Rasen zu bringen. 

Stolpergefahr für den FC Bayern: 1 Prozent

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