07.08.2019 08:19 Uhr

Favre: "Fachlich absolut top", aber ...

Lucien Favre glänzt vor allem fachlich beim BVB
Lucien Favre glänzt vor allem fachlich beim BVB

Als Borussia Dortmund im Sommer 2018 Lucien Favre als neuen Cheftrainer vorstellte, war den BVB-Bossen klar, dass sie einen Taktik-Fanatiker, einen akribischen Bessermacher an Land gezogen hatten. Außer Frage stand allerdings auch, dass Favre kein Einpeitscher oder Menschenflüsterer à la Jürgen Klopp ist. Ein Umstand, der nicht selten kritisiert wurde, der Führungsetage der Borussen jedoch auch ein Jahr später reichlich egal ist.

"Für mein Empfinden ist Lucien fachlich in der Bundesliga absolut top. Er hat unserer Mannschaft wieder eine klare Handschrift verpasst und es geschafft, wieder attraktiven Fußball spielen zu lassen", zitiert die "Sport Bild" BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und ergänzt: "Deswegen sind wir sehr glücklich mit ihm und haben seinen Vertrag in der Sommerpause bis 2021 verlängert."

Dass Watzke und Co. zufrieden sind, ist kein Zufall. In seiner Debütsaison erreichte Favre mit den Dortmundern immerhin Rang zwei in der Liga und bot dem großen FC Bayern bis zum Saisonende einen packenden Fight. Dass die Schwarzgelben einen zwischenzeitlichen Neun-Punkte-Vorsprung verspielten, trübt die Ausbeute ein wenig, befeuerte aber auch die Ambitionen für 2019/20. Um endlich wieder die Schale ins Ruhrgebiet zu holen, hat der BVB auf dem Transfermarkt groß investiert und die Meisterschaft offen als Ziel ausgegeben.

BVB-Neuzugänge "begeistert von der Akribie"

Das Ziel dürfte auch Favre, der mit dem Gewinn des Supercups gegen die Bayern unlängst seinen ersten Titel in Dortmund feierte, teilen, die Vermittlung überlässt der Schweizer aber wohl lieber anderen. Favre habe sein Team nicht auf die "Meisterjagd eingeschworen", will "Sport Bild" erfahren haben. Und auch nach außen gibt sich der 61-Jährige eher zurückhaltend, während Watzke nicht müde wird, Kampfansagen nach München zu senden.

Gründe, weshalb der Coup ausgerechnet mit Favre klappt, hat Watzke dennoch parat: "Wenn es darum geht, Inhalte zu vermitteln, ist Lucien sensationell gut", so Watzke. "Die neuen Spieler sind begeistert von der Akribie, mit der er vorangeht. Er legt großen Wert darauf, dass die Spieler seine Vorgaben nicht nur umsetzen, sondern auch verstehen."

Dass der Trainer motivierende Kabinenansprachen lieber dem BVB-Chef überlässt, nimmt Watzke in Kauf. Das Wichtigste sei ohnehin, "dass die Chemie zwischen dem Trainer und dem Sportdirektor stimmt. Lucien und Michael Zorc verstehen sich blendend, haben einen permanenten Austausch und arbeiten sehr gut zusammen", schließt Watzke seine Ausführungen.

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