05.08.2019 14:39 Uhr

Ex-Bayern-Profi kritisiert Sané-Posse

Leroy Sané wird vom FC Bayern umworben
Leroy Sané wird vom FC Bayern umworben

Seit Monaten wird über einen Wechsel von Leroy Sané von Manchester City zum FC Bayern München spekuliert, das Interesse der Münchner ist längst offiziell verbrieft. Noch scheitert der Deal aber wohl an der hohen Ablöseforderung der Sky Blues. Ex-Bayern-Verteidiger Thomas Berthold kritisiert die FCB-Verantwortlichen für ihr Handeln scharf.

Es ist nur ein halbes Jahr her, da tönte Bayern-Präsident Uli Hoeneß noch: "Wenn Sie wüssten, wen wir für die nächste Saison sicher haben ..." Anfang August haben die Münchener allerdings erst drei Neuzugänge präsentiert: Lucas Hernández, ein 80-Millionen-Euro schwerer, aber zuletzt verletzter Verteidiger, Benjamin Pavard, wie Hernández Weltmeister mit Frankreich 2018, aber jüngst mit dem VfB Stuttgart in die zweite Liga abgestiegen und Fiete Arp, ein vielversprechendes Sturmtalent, das aber beim Hamburger SV zuletzt kaum eine Rolle spielte. Eine Ausbeute, die wohl nur die Wenigsten wirklich vom Hocker haut.

Das Tauziehen um Leroy Sané, der der erste deutsche Spieler werden könnte, für den ein dreistelliger Millionenbetrag bezahlt werden würde, überstrahlt zumindest in Deutschland längst sämtliche Themen rund um den FC Bayern. Von Verwunderung bis Schadenfreude sind die Reaktionen auf den (Nicht-)Deal breit gefächert.

"kicker"-Kolumnist Thomas Berthold kritisierte die Bayern-Bosse für ihr (Nicht-)Handeln: "Ich verstehe nur nicht, dass es sich so lange hinzieht. Ein Verein wie der FC Bayern sollte frühzeitig beim abgebenden Verein sein Interesse hinterlegen, ein Zeitfenster vorgeben und dann eben notfalls andere Lösungen anstreben."

Berthold plädiert für Lewandowski-Backup und früheren Transferschluss

Der Weltmeister von 1990 äußerte Verständnis für das Credo der Bayern, die besten deutschen Spieler zu sich zu lotsen, sieht aber eine andere Schwäche im derzeitigen Personalbestand der Münchener: "Sie brauchen auch eine Alternative zu Robert Lewandowski. Er ist immer noch ein Spitzenstürmer, aber ausfallen darf er nicht." 

Gleichzeitig relativierte der 54-Jährige die 0:2-Niederlage des Rekordmeisters beim Supercup gegen Borussia Dortmund. Der Stellenwert dieses Spiels sei überschaubar und das Ergebnis damit nicht aussagekräftig. Die wichtigen Spiele kämen jetzt erst mit der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals und dem ersten Bundesliga-Spieltag.

Berthold sprach sich zudem für einen früheres Ende des Transferfensters aus: "Ich bin der Meinung, dass, sobald der Ball rollt, Schluss mit den Wechseln sein sollte. Für die Trainer ist es negativ, wenn sich ihre Top-Transfers immer weiter nach hinten ziehen, eine schwierige Situation."

Berthold erwartet dennoch, dass noch einige (teure) Wechsel über die Bühne gehen werden. Die Bundesliga müsse sich nun die Frage stellen: "Spielen und bieten wir mit? Oder ergeben wir uns der Fußball-Romantik?" Er sei der Meinung, dass die Bundesliga nicht den Anspruch haben dürfe, anderen das Feld zu überlassen.

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