05.08.2019 12:17 Uhr

Amaechi wechselte zum HSV, um der "Blase" zu entfliehen

Für Xavier Amaechi ist der Wechsel zum HSV der richtige Schritt
Für Xavier Amaechi ist der Wechsel zum HSV der richtige Schritt

2,5 Millionen Euro überwies der Hamburger SV in diesem Sommer an den FC Arsenal, um sich die Dienste von Xavier Amaechi zu sichern. Kaum in Hamburg angekommen, zeigt der 18-Jährige, warum der finanziell nicht unbedingt auf Rosen gebettete HSV für ihn so viel Geld auf den Tisch legte.

"Mit seinem Tempo und seinen Qualitäten im Eins-gegen-eins kann er uns sehr helfen", erklärt Neu-Trainer Dieter Hecking die Verpflichtung von Amaechi gegenüber dem "kicker", gleichzeitig warnt der erfahrene Coach jedoch vor "überhohen Erwartungen" an den Youngster.

Der wiederum hatte zunächst ganz andere Prioritäten. Anstatt die üblichen Medientermine zu absolvieren, nahm Amaechi schnell Kontakt zu seiner Deutschlehrerin auf. "Das ist mir sehr wichtig, ich muss unbedingt ganz schnell die deutsche Sprache lernen", erklärte Amaechi.

Dass er sich beim HSV nicht unbedingt in ruhiges Fahrwasser begibt, nimmt Amaechi zudem bewusst in Kauf. "Für mich stand seit Januar fest, dass ich zum HSV will. Hamburg ist die beste Option, weil ich hier die Chance habe, mich weiterzuentwickeln. Auch als Mensch. Zu Hause in London habe ich wie in einer Blase gelebt, ich wollte diesen Schritt", begründete der Junioren-Nationalspieler seine Entscheidung.

Sportdirektor Mutzel lotste Amaechi zum HSV

Wer vom großen FC Arsenal zum Hamburger SV wechselt, der in den vergangenen Jahren fast ausschließlich durch Negativ-Schlagzeilen auffiel, muss große Motivation haben. Oder jemanden, der ihn von diesem Schritt überzeugt, wie Michael Mutzel. Der Ex-Profi und neue Sportdirektor "hat mir viel über den HSV erzählt. Und er war sehr ehrlich zu mir, er hat nicht nur die tollen Sachen erzählt", berichtet das englische Talent dem "kicker".

Genau das hat am Ende wohl den Ausschlag für die Entscheidung pro Hamburg gegeben. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass in der Woche der Einigung über den Transfer sämtliche Flüge von London in die Hansestadt ausfielen. Gemeinsam mit seinen Eltern stieg Amaechi ins Auto und nahm dann auch noch die Fähre, um nach zwölf Stunden schließlich in der neuen Heimat anzukommen. Er wollte unbedingt das erste Saisonspiel gegen Darmstadt (1:1) im Volkspark verfolgen. "Das", findet sein neuer Chef Hecking, "sagt schon etwas über den Jungen aus."

Nachdem in der jüngeren Vergangenheit einige große Namen und Talente in Hamburg scheiterten, weckt Amaechi die Hoffnung, an die erfolgreiche erste Amtszeit des jetzigen Präsidenten Bernd Hoffmannn mit großen Namen wie Rafael van der Vaart, Daniel van Buyten, Nigel de Jong, Vincent Kompany oder Jérôme Boateng anzuknüpfen. Gelingt das, könnte der große HSV das Image des Chaos-Klubs endlich wieder ablegen.

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