Nübel als S04-Kapitän: Eine strategische Entscheidung?

Alexander Nübel soll das Gesicht des FC Schalke 04 werden. Die Knappen wollen mit dem talentierten Schlussmann unbedingt verlängern, nun hat Chef-Trainer David Wagner eine wichtige Entscheidung getroffen: Die königsblaue Nummer eins ist auch der neue Kapitän.
Am Tag der Abreise aus dem Trainingslager im österreichischen Mittersill gab Wagner bekannt, dass die Mannschaft künftig von Alexander Nübel aufs Feld geführt wird. Zu den Stellvertretern des 22-Jährigen ernannte er Benjamin Stambouli, der bis zuletzt die Binde trug, sowie Omar Mascarell.
Die Entscheidung für Nübel als Spielführer darf auch als strategische Maßnahme gewertet werden, wie Jochen Schneider im "kicker" andeutete. "Es ist auch ein positives Zeichen an Alex, dass wir auf ihn setzen", erklärte der Sportvorstand der Königsblauen, der den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag des Keeper gern ausdehnen würde. Bis zum Saisonstart soll Klarheit über die Zukunft des Schlussmannes herrschen.
McKennie geht leer aus
Mit Nübels Wahl geht Mittelfeldspieler Weston McKennie, der sich zuletzt offen positiv zu einer möglichen Rolle als Kapitän aussprach, leer aus. Allerdings steht bei den Knappen noch die Wahl des Mannschaftsrats aus. Neben dem neuen Führungstrio sind noch zwei weitere Plätze vakant.
"Ich freue mich sehr darüber, dass die drei Jungs unsere Truppe in der nächsten Saison führen werden", kommentierte Wagner die Entscheidung: "Ich sehe unsere Mannschaft in sehr guten Händen." Sozialkompetenz, sportliche Anerkennung und Erfahrung im Verein seien wichtige Faktoren für seine Entscheidung gewesen. Gleichzeitig hob er die insgesamt "sehr offene Kommunikation im Team" hervor, der Austausch mit den Spielern sei "intensiv".
Gehen FC Bayern, BVB und RB Leipzig nun leer aus?
Leicht war die Wahl des neuen Kapitäns derweil nicht: "Die Jungs gehen sehr gut miteinander um. Insofern gab es viele Optionen für diese Wahl."
Im Fall Alexander Nübel könnte die neue Führungsrolle nun auch Auswirkungen für dessen Zukunft bedeuten. Der Vertrag des Torhüters läuft nur noch bis Ende Juni 2020, mit dem FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig gelten gleich drei Bundesliga-Schwergewichte als dankbare Abnehmer.
Durch die neue Verantwortung auf Schalke wäre eine baldige Verlängerung nun jedoch keine allzu große Überraschung mehr.