Matthäus über Sané: "Für mich ist er die 1a-Lösung"

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hofft darauf, dass sein langjähriger Ex-Klub FC Bayern München den Transfer von Leroy Sané von Manchester City doch noch realisieren wird.
"Für mich ist er die 1a-Lösung. Wenn er Ja sagt, bin ich sicher, dass man eine Lösung finden wird, dann greift Bayern tief in die Tasche", so der 58-Jährige im Gespräch mit dem "kicker".
Insgesamt sieht Matthäus den Meister stark aufgestellt für die neue Saison in Bundesliga und Champions League. Handlungsbedarf sieht er aber noch auf den offensiven Außenbahnen und empfiehlt da dringend, City-Flügelstürmer Sané zu verpflichten - auch wenn das ziemlich teuer wird.
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Einen anderen Spieler, der immer wieder beim FC Bayern gehandelt wurde, will Matthäus hingegen nicht unbedingt in München sehen: "Mann muss neben der Qualität auch auf die Mentalität achten, deswegen wäre ich bei [Ousmane] Dembélé vorsichtiger. Der hat sich zweimal weggestreikt, sprach von Barcelona als seinem Traumverein und fällt dann durch Undiszipliniertheiten auf. So jemand kann einen ganzen Verein verrückt machen", so der Ex-Bayern-Kapitän weiter.
Matthäus über den BVB: "Mehr bereit als letzte Saison"
Keine falsche Zurückhaltung sollte der deutsche Rekordmeister zeigen, wenn es um die Zahlung möglicher Ablösesummen im dreistelligen Millionenbereich geht: "Der FC Bayern hat Kapital angehäuft und ein Konto, das sich mehr als sehen lässt. Wenn man den internationalen Wettkampf aufnimmt, muss man investieren. Der FC Bayern ist nicht nur ein sportlich professionell geführter Verein, auch wirtschaftlich. Er kann es sich leisten, im Idealfall noch zwei qualitativ hochwertige Spieler zu holen."
Beim Blick auf den schärfsten Meisterschaftskonkurrenten der Münchner, den letztjährigen Vizemeister Borussia Dortmund, sieht Matthäus erneut gute Chancen auf eine spannende Bundesliga-Saison: "Der BVB hatte schon letztes Jahr genügend erfahrene Spieler und hat sich gut verstärkt mit Spielern, die die Bundesliga kennen. Trotzdem kommt es auf die Bayern an. Erlauben sie sich Schwächen, wird Dortmund mehr bereit sein als letzte Saison. Den Fehler, sich schwachzureden, werden sie kein zweites Mal machen."
Kai Havertz "könnte Weltfußballer werden"
Matthäus traut darüber hinaus Leverkusens Jungstar Kai Havertz eine ganz große Karriere zu. "Er hat die Latte sehr hoch gelegt, für mich war er der Spieler der Saison. Wenn Havertz dieses hohe Niveau halten kann, mit dieser Leichtigkeit, Cleverness, Präsenz auf dem Platz und Torgefährlichkeit, dann könnte er irgendwann mein Nachfolger als Weltfußballer werden", sagte Matthäus in dem "kicker"-Interview. Der 58-Jährige war 1991 als bislang einziger Deutscher zum Weltfußballer gekürt worden.
Havertz würde ein weiteres Jahr in Leverkusen "guttun, er kann Champions League spielen. Danach wird er wahrscheinlich den Schritt zu einem ganz großen Verein machen. Er hat gezeigt, wozu er fähig ist, auch wenn ihn Jogi Löw bei der Nationalelf zuletzt etwas gebremst hat, was aber nicht schlimm ist", sagte Matthäus. Havertz mache auf ihn "einen intelligenten Eindruck und ist mit den Füßen auf dem Boden geblieben."