12.07.2019 11:43 Uhr

Rohr träumt vom Titel: "Große Abenteuer soll weitergehen"

Gernot Rohr träumt vom Titel beim Afrika Cup
Gernot Rohr träumt vom Titel beim Afrika Cup

Zumindest für Gernot Rohr ist das Ende des Madagaskar-Märchens im Viertelfinale des Afrika-Cups keine schlechte Sache. Denn nun kann sich der Coach der nigerianischen Nationalmannschaft sicher sein, dass er sich in Ruhe auf die kommenden Partien mit seinem Team vorbereiten kann - und dass ihm daheim kein Zwist mit seiner Ehefrau Fabrinah, einer gebürtigen Madagassin, droht.

Also liegt Rohrs Fokus nun auf dem Halbfinale gegen Algerien am Sonntag, wie der Coach der "Super Eagles" betonte: "Unser großes Abenteuer soll weitergehen." Den zweiten Finalteilnehmer ermitteln bereits ab 18 Uhr am Sonntag der Senegal und Tunesien, das den großen Außenseiter Madagaskar am Donnerstagabend in der Runde der letzten Acht bezwungen hatte.

Zwei Siege fehlen Nigeria mit Rohr noch zum Titel. "Meine Mannschaft ist mental stark und sehr diszipliniert. Das hat man in Afrika nicht so oft", sagte der 66-Jährige, der erstmals in seiner langen Laufbahn beim Afrika-Cup im Halbfinale steht. Seit fast zehn Jahren arbeitet er auf dem Kontinent. Gabun, der Niger und Burkina Faso waren seine ersten Stationen, doch die Erfolge mit Nigeria stellen diese in den Schatten.

Rohr träumt vom Titel und der WM in Katar

Im Viertelfinale gegen Südafrika (2:1) überraschte das Team den Coach mit einer konzentrierten Leistung. "Das war einfach guter Fußball gegen einen starken Gegner", sagte Rohr. Auch Algerien wird seiner Mannschaft alles abverlangen, meinte Rohr, das Ziel bleibt aber ganz klar der Titel: "Der Sieg im Endspiel wäre schon ein Höhepunkt für mich."

Aber beileibe nicht der Abschluss einer Laufbahn, die vor 30 Jahren als Nachwuchscoach bei Girondins Bordeaux begann. "Meine Reise ist noch nicht zu Ende, sie soll weitergehen, solange die Gesundheit mitspielt", sagte Rohr, der sich kein persönliches Limit setzt: "Ich habe auch nach so vielen Jahren immer noch Freude an meinem Beruf. Und das darf gern noch ein bisschen so bleiben."

Gern würde er Nigeria zur WM-Endrunde 2022 in Katar führen, prognostizieren mag er das nicht.

"Das Niveau ist so hoch wie noch nie"

Denn kaum jemand weiß besser als der einstige Bundesliga-Profi, wie wenig Verträge wert sein können. Der aktuelle Kontrakt in Nigeria läuft noch bis 2020, doch das ist alles andere als eine Garantie dafür, dass der gemeinsame Weg auch wirklich noch ein Jahr lang beschritten wird.

Aber dank glänzender Kontakte wird Rohr ein begehrter Trainer in Afrika bleiben. Der aktuelle Verlauf des Turniers hat ihn überdies in seiner Meinung bestärkt, dass auf diesem Kontinent noch viel fußballerisches Potenzial auszuschöpfen ist: "Das Niveau ist so hoch wie noch nie. Und das, obwohl erstmals 24 statt 16 Mannschaften teilnehmen." Der Titel wäre unter diesen Umständen also gleich doppelt wertvoll.

 

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