28.06.2019 18:05 Uhr

Darum holt der BVB Mateu Morey

Mateu Morey soll den BVB in Zukunft verstärken
Mateu Morey soll den BVB in Zukunft verstärken

Borussia Dortmund wird den 19 Jahre alten Mateu Morey vom FC Barcelona verpflichten, so die einhellige Meinung der spanischen und deutschen Medienlandschaft. Sein Wechsel zum BVB wird demnach in wenigen Tagen offiziell verkündet. sport.de nimmt den Spanier etwas genauer unter die Lupe.

Welche Rolle soll der Youngster bei den Schwarz-Gelben ausfüllen? Wo liegen seine Stärken und wo seine Schwächen? Und warum hat der BVB das Rennen um den begehrten Abwehrspieler gemacht, zumal schon der FC Bayern vor Jahren seine Fühler ausgestreckt hatte?

  • Wer ist BVB-Neuzugang Mateu Morey?

Mateu Jaume Morey Bauzá, Jahrgang 2000, wächst auf der spanischen Balearen-Insel Mallorca auf. Früh erkennt der heimische Klub RCD Mallorca sein Talent und integriert ihn in die Jugendmannschaft. 

Wenig später hat sich sein Können auch auf dem Festland herumgesprochen. Als C-Junior wechselt Mateu Morey in die berühmte Nachwuchsakademie des FC Barcelona, wo der Youngster auf dem rechten Flügel geschult wird.

Im September 2016 debütiert Mateu Morey als Rechtsverteidiger schließlich für die spanische U17-Nationalmannschaft. Kurz darauf zieht er mit der Landesauswahl bei der WM ins Finale ein, scheitert dort jedoch an England. Die Revanche folgt ein Jahr später bei der EM, als sich Spanien im Elfmeterschießen durchsetzt. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für Spanien erzielt übrigens das Barca-Juwel, mit links wohlgemerkt. Auch vom Punkt bleibt Mateu Morey cool und verwandelt.

Nach drei Jahren bei der U19 der Katalanen, mit denen er im Frühjahr 2018 die Youth League und wenig später die spanische Junioren-Meisterschaft gewinnt, rückt der damals 18-Jährige in die Reservemannschaft des FC Barcelona auf. Doch dort folgen die ersten Rückschläge in der bislang so steilen Jugend-Karriere.

Gleich zum Start der vergangenen Saison stoppt ihn ein Meniskusriss. Gerade als er nach über sieben Monaten im März wieder angreifen will, folgt ein Bänderriss im Knie. Die Saison ist für Mateu Morey gelaufen, das Jahr praktisch ohne Spielminute verloren.

  • Warum will der BVB bei Morey zuschlagen?

Aus zweierlei Gründen: Zum einen läuft der Vertrag des 19-Jährigen zum 30. Juni aus, Dortmund kann Mateu Morey daher ohne Ablösesumme unter Vertrag nehmen. Allein eine Ausbildungsentschädigung, die Berichten zufolge bei 90.000 Euro liegen soll, wäre fällig.

Zwar hat Barca laut der spanischen Zeitung "Mundo Deportivo" noch im vergangenen Januar versucht, das Eigengewächs von einer Verlängerung zu überzeugen. Der Youngster soll sich zu dem Zeitpunkt jedoch schon in Gesprächen mit der Borussia befunden haben, die wohl bis Oktober 2018 zurückgehen.

Der BVB hat somit frühzeitig seine Chance erkannt und zugeschlagen. Dem Vernehmen nach wird er im Ruhrgebiet einen langfristigen Vertrag bis 2024 unterzeichnen.

Neben der günstigen Vertragslage wäre da zum anderen, dass Dortmund mittelfristig einen Rechtsverteidiger braucht. Nach der Saison 2019/20 kehrt Leihspieler Achraf Hakimi zu Real Madrid zurück, der Vertrag des 34 Jahre alten Lukasz Piszczek wird wohl nicht mehr verlängert.

Diese Perspektive wird Mateu Morey nicht zuletzt zum BVB gelockt haben. Bei keinem der anderen interessierten Top-Klubs in Europa, wie Juventus oder Manchester City, sind Einsatzminuten auf höchstem Niveau derart in Reichweite. Auch der FC Bayern, der 2017 schon interessiert gewesen sein soll, zieht hier den Kürzeren.

  • Was sind die Stärken von Mateu Morey?

Mateu Morey ist ein Rechtsverteidiger, der sich auch weiter vorne auf dem rechten Flügel zuhause fühlt. So gesehen, bringt er Ähnlichkeiten mit Achraf Hakimi mit, wobei seine defensiven Stärken überwiegen. 

"Ein physisches Wunder, er hört nie auf zu rennen: Vorne liefert er seinen Teamkollegen Vorlagen, hinten stoppt er seinen Gegenspieler mit Geschick", beschreibt beispielsweise der FC Barcelona die Spielweise des Talents auf der Homepage.

Zudem ist Mateu Morey schnell und technisch bestens ausgebildet. 

  • Wo liegen die Risiken für den BVB?

Grundsätzlich birgt der Deal für den Vizemeister keinerlei Risiken, sind die finanziellen Rahmenbedingungen doch äußerst überschaubar. Sollte Mateu Morey in den kommenden Tagen bei der Borussia unterzeichnen, wird er mit den Profis unter Lucien Favre trainieren und langsam an die erste Mannschaft herangeführt. Spielen dürfte er im ersten Jahr wohl jedoch überwiegend in der Reservemannschaft.

Zweifel bleiben dennoch: Einerseits ist unsicher, ob Mateu Morey das aufgrund der Verletzungen verlorene letzte Jahr sowohl körperlich als auch mental verkraftet. Andererseits wird abzuwarten sein, ob der 1,72 Meter große Verteidiger den Ansprüchen beim Champions-League-Teilnehmer genügt.

Der letzte Spieler, der mit ähnlicher Perspektive aus der Barca-Akademie La Masia frühzeitig zum BVB wechselte, hat sich bei den Profis auch nach anderthalb Jahren nicht bewähren können: Sergio Gómez. Mit dem Offensivspieler gewann Mateu Morey übrigens 2017 die U17-EM ...

Gerrit Kleiböhmer

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