Zorc benennt größtes Defizit des BVB

Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund hat ein gemischtes Saisonfazit gezogen. Die Gründe für die verpasste Meisterschaft des BVB will der 56-Jährige intern analysieren.
"Die Beurteilung dieser Saison wird immer ambivalent bleiben. Zum einen können wir sagen: Wir haben es endlich wieder geschafft, die Bundesliga spannend zu halten. Das schafft auch nur der BVB, sonst niemand", sagte Zorc dem "kicker. "Auf der anderen Seite werden wir uns vorhalten: Hätten wir doch das 3:0 gegen Hoffenheim nicht verspielt, Schalke geschlagen, in Augsburg und Nürnberg besser abgeschnitten oder unsere Führung in Bremen nicht abgegeben. Das ist zwar Senf nach der Mahlzeit, aber komplett wegschieben können wir das nicht."
Als Grund für den verpassten Titelgewinn machte Zorc vor allem die durchwachsene Bilanz gegen die vermeintlichen kleinen Teams aus: "Gegen die fünf Topteams haben wir 27 von 30 möglichen Punkten geholt. Das muss man sich mal vorstellen. Und dann diese signifikante Statistik gegen die Vereine im Tabellenkeller - da weißt du, warum es mit dem Titel nicht geklappt hat."
Satte zehn Punkte ließ der BVB gegen die Mannschaften auf den Rängen 14 bis 18 liegen - deutlich zu viel für einen Meisterschaftsanwärter. "Ob es das fehlende Bewusstsein ist, dass wir auch in solchen Spielen 100 Prozent benötigen, weil es genauso drei Punkte zu gewinnen gibt wie gegen Teams aus den Top 5, werden wir uns noch genauer anschauen und besprechen", so Zorc.