31.05.2019 18:05 Uhr

Rummenigge begründet fehlende Rückendeckung für Kovac

Wollte Bayern-Coach Niko Kovac anstacheln: Karl-Heinz Rummenigge (li.)
Wollte Bayern-Coach Niko Kovac anstacheln: Karl-Heinz Rummenigge (li.)

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat nach eigener Aussage Trainer Niko Kovac mit der lange Zeit fehlenden öffentlichen Rückendeckung nicht verletzen wollen.

"Ich wollte ihm nicht wehtun. Ich wollte nur alle auf unser gemeinsames Ziel fokussieren", sagte Rummenigge in einem Interview dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" und bezog sich auf die Phase nach dem 5:0 im Endspurt der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund.

"Ich habe anschließend sehr bewusst öffentlich polarisiert und versucht, durch meine Aussagen einen Kontrapunkt zu setzen. Sowohl der Trainer als auch die Mannschaft sollten begreifen, dass wir noch nichts gewonnen hatten", erklärte der Vorstandschef des Rekordmeisters.

Rummenigge: Kovac bleibt Trainer des FC Bayern

Das System FC Bayern basiere auf Erfolg, sagte der 63-Jährige. "Der Erfolg ist Teil unserer Klub-DNA. Diesen Erfolgsdruck haben wir uns selbst auferlegt, und dem muss jeder beim FC Bayern standhalten. Das weiß Niko auch, er war hier bereits als Spieler tätig."

Auf die Frage, ob der deutsche Fußball-Rekordmeister definitiv mit Kovac als Trainer in die neue Saison gehe, antwortete Rummenigge: "Ich kenne keinen Verein, der seinen Trainer nach dem Double entlassen hätte." Kovac hat in München einen Vertrag bis zum Sommer 2021.


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Angesprochen auf den Plan, die Champions League ab 2024 zu reformieren, entgegnete Rummenigge: "Warum müssen wir eigentlich überhaupt etwas verändern?". Die Champions League sei "der mit Abstand beste und am schwierigsten zu gewinnende Wettbewerb der Welt", um den die europäischen Klubs in der ganzen Welt beneidet würden.

Die aktuellen Reformpläne gehen laut Rummenigge nicht auf Vereine aus den fünf größten Ligen zurück. Er sei "kein großer Freund der Idee, die Gruppenphase zu erweitern". Es gebe jetzt schon zum Ende der Gruppenphase zu viele "Dead Games, wo es um nichts mehr geht".

Das Wichtigste sei jedoch, betonte der Bayern-Boss, "dass der Europapokal nicht an den Wochenenden ausgetragen wird. Denn das würde einen großen Kampf mit den nationalen Ligen erzeugen."

Rummenigge: UEFA muss "sehr sensibel vorgehen"

Rummenigge erwartet eine intensive Diskussion beim ECA-Treffen in der kommenden Woche. "Am Ende muss die UEFA bei der Entscheidungsfindung sehr sensibel vorgehen", sagte Rummenigge. Er schließe nicht aus, dass letztendlich das aktuelle Modell der Champions League beibehalten werde.

Die ECA will bei ihrer Generalversammlung am 6./7. Juni auf Malta einen weiteren Austausch zu dem Thema anregen. Die ECA unterstützt die Reform-Initiative der Europäischen Fußball-Union.

Die Pläne des europäischen Dachverbandes, den internationalen Wettbewerb ab 2024 in einer Art dreistufigem Ligen-Modell mit zahlreichen Fixplätzen für Topvereine und weitgehend ohne sportliche Qualifikation in den nationalen Meisterschaften auszutragen, waren zuletzt auf heftigen Widerstand gestoßen. Auch die Mitglieder der Deutschen Fußball Liga sprachen sich bereits gegen das Modell aus.

 

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