16.05.2019 18:49 Uhr

CL-Reform, Goldsteak-Affäre und Co.: Hoeneß redet Klartext

Macht sich für die Bundesliga stark: Bayern-Präsident Uli Hoeneß
Macht sich für die Bundesliga stark: Bayern-Präsident Uli Hoeneß

Präsident Uli Hoeneß vom FC Bayern München hat sich angesichts der anhaltenden Diskussion um die Reform der Champions League für die Beibehaltung der Fußball-Bundesliga in ihrer jetzigen Form ausgesprochen.

"Die Bundesliga muss so, wie sie ist, erhalten bleiben", sagte Hoeneß auf einer Podiumsdiskussion in Bonn. Europapokal-Partien am Wochenende lehnt Hoeneß kategorisch ab: "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass es wegen internationalen Spielen am Samstag keine Bundesliga mehr gibt."

Derzeit gibt es einen Machtkampf zwischen der European Club Association als Vertreter vieler Spitzenvereine und dem Verbund der Europäischen Fußball-Ligen, zu dem auch die Deutsche Fußball Liga gehört. Die ECA möchte gemeinsam mit der UEFA eine Reform der Königsklasse durchsetzen.

Demnach würde der wichtigste Wettbewerb von 2024 an in einem dreistufigen Ligensystem ausgerichtet. Die Qualifikation über nationale Ligen würde erheblich erschwert. Am Freitag treffen sich Vertreter aller 55 UEFA-Mitgliedsverbände mit Präsident Aleksander Ceferin zu Beratungen zu diesem Thema in Budapest.

Bundesliga für den FC Bayern weiterhin "das Wichtigste"

Hoeneß wies Berichte zurück, dass der FC Bayern in der Vergangenheit mit anderen Top-Klubs sogar an eine Abspaltung von den nationalen Ligen gedacht habe.

"Die Gerüchte, dass der FC Bayern und Borussia Dortmund bestrebt waren, in diese Super League zu gehen, kann ich für Bayern München total ausschließen. Wir sind uns schon im Klaren, dass die Bundesliga das Wichtigste ist", stellte der 67-Jährige klar.

Goldsteak-Affäre: Rückendeckung für Franck Ribéry

Unterdessen verteidigte Hoeneß den scheidenden Bayern-Star Franck Ribéry in der Goldsteak-Affäre - freilich mit einiger Verspätung.

"Der einzige Fehler, den er gemacht hat, war, dass er das Steak nicht an die Wand geklatscht hat", sagte Hoeneß in Bonn: "Er war sich überhaupt nicht im Klaren darüber, dass er missbraucht wurde."

Ribéry habe das Steak damals gar nicht gegessen, erklärte Hoeneß: "Er war eingeladen, und der clevere Wirt hat ihm das Steak, das er gar nicht wollte, einfach hingestellt."

Auf den Hinweis, dass der Franzose das Video, auf dem er das Steak mit Salz bestreut, selbst in den sozialen Medien geteilt habe, antwortete Hoeneß: "Ich weiß nicht, ob die alles wissen, was in ihren albernen Social-Media-Kanälen verzapft wird."

Hoeneß erinnert sich: "Es ging, bis irgendwann einer hintenrunter gekotzt hat"

Über die offiziellen Social-Media-Kanäle von Ribéry waren Anfang Januar obszöne Beleidigungen verbreitet worden. Das war eine Reaktion auf Kritik an einem vergoldeten Steak, das dem Spieler einige Tage zuvor in einem Nobelrestaurant in Dubai serviert worden war. Dafür hatte Ribéry vom deutschen Rekordmeister eine hohe Geldstrafe bekommen.

Die Spieler von heute täten ihm leid, sagte Hoeneß: "Die jungen Leute sind vollkommen überfordert damit, wie über sie gerichtet wird. Jeder Furz wird registriert. Unsere Zeit der Unbekümmertheit war schön."

In seiner Spielerzeit in München sei die Mannschaft mit Trainer Udo Lattek aufs Oktoberfest gegangen, "da waren wir zwölf Stunden da. Die Hälfte war betrunken. Es ging, bis irgendwann einer hintenrunter gekotzt hat. Was meinen Sie, was da heute los wäre?"

 

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