Nach der schmerzhaften Derbypleite gegen den FC Schalke 04 trug Borussia Dortmund die Titelträume bereits zu Grabe, vor allem BVB-Coach Lucien Favre erklärte das Meisterrennen für beendet. Nachdem der FC Bayern die Steilvorlage der Borussen am Sonntag allerdings nur bedingt nutzen konnte, sieht die schwarzgelbe Welt allerdings wieder etwas sonniger aus.

"Wir sind wieder dabei", kommentierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc das 1:1 des Rivalen aus München beim 1. FC Nürnberg gegenüber dem "kicker". Im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten" erklärte Zorc zudem, "wir schenken keinesfalls etwas ab. Das wäre das falsche Signal."

Mit einem Dreier wäre Rekordmeister FC Bayern bei drei ausstehenden Liga-Spielen auf vier Zähler davongezogen - durch das Remis trennen die beiden Konkurrenten nun lediglich zwei Zähler.

Dass Favre den Titel im Frust nach der 2:4-Derbyklatsche abschenkte ("Für mich ist der Titelkampf entschieden. Das ist sehr schwer zu verdauen"), stieß allerdings schon vor dem unerwarteten Hoffnungsschimmer auf wenig Gegenliebe. "Wir geben erst dann auf, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist", betonte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Das sei die Verpflichtung "gegenüber den Fans".

Um besagte Verpflichtung zu erfüllen, muss Borussia Dortmund seine ausstehenden Partien aber wohl gewinnen. Eine Aufgabe, die dank der Nachwehen des Derbys nicht einfacher geworden ist. Kapitän Marco Reus und Marius Wolf fehlen rotgesperrt, das Selbstvertrauen der Borussen dürfte ebenfalls einen empfindlichen Knacks erhalten haben.

"Wir haben es selbst verbockt. Die Verantwortung tragen in erster Linie wir", wird Zorc vielsagend im "kicker" zitiert. Man "akzeptiere" die Niederlage und "gratuliere" dem FC Schalke zum Sieg, ergänzt Watzke zwar, verweist aber auch auf  "sehr unausbalancierte Leistung" des Unparteiischen Felix Zwayer.