"Nicht so pessimistischer" Völler hofft auf Brandt-Verbleib

Julian Brandt von Bayer Leverkusen wurde bereits mit Topklubs wie dem FC Bayern München, Borussia Dortmund oder Real Madrid in Verbindung gebracht. Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler gibt die Hoffnungen auf einen Verbleib des Nationalspielers gegenüber "Eurosport" allerdings noch nicht auf.
Rudi Völler (Geschäftsführer Sport Bayer 04 Leverkusen):
... über die Erkrankung von Kai Havertz: "Nichts Dramatisches, aber er hatte ein bisschen Magenprobleme die letzten zwei Tage. Aufgrund der Tatsache, dass Karim Bellarabi wieder richtig fit ist, macht es ja Sinn, ihn erst einmal nicht einzusetzen. Aber er sitzt auf der Bank und wenn man in in der zweiten Halbzeit bringen kann, ist das nicht ganz so schlecht."
... über den Meisterkampf: "Es bleibt auf jeden Fall spannend. Die Bayern werden bestimmt auch noch relativ viele Spiele gewinnen. Borussia Dortmund hatte ja so eine kleine Schwächephase, aber sie haben sich wieder gefangen. Ich finde gerade beim Spiel gegen Tottenham, da sehen die beiden nackten Ergebnisse natürlich brutal aus, aber sie waren absolut auf Augenhöhe. Sie waren nicht schlechter als Tottenham."
... über die aktuelle Qualität des deutschen Fußballs: "Die U-Mannschaften machen Sorge. Da ist die Talentfülle, die wir mal hatten, nicht mehr so gegeben. Das werden wir irgendwann spüren, aber jetzt noch nicht. In den nächsten Jahren müssen wir, was die Nationalmannschaft betrifft, uns nicht so große Sorgen machen, aber danach wird es problematischer. Vom Vereinsfußball muss man das trennen, das sind zwei verschiedene Dinge. Das war schon zu erwarten. Die Gefahr war da groß, wenn du im Achtelfinale gegen drei Klubs aus England spielst. Da kann es schon mal eng werden. Dortmund musste nicht ausscheiden, für Schalke war es schwierig gegen ManCity. Bayern hat einfach im Rückspiel nicht diese Leistung gebracht, die man bringen muss, um Liverpool ernsthaft zu gefährden. Die Bayern haben aber immer noch eine Klasse-Mannschaft."
... über das Aus von Bayer 04 Leverkusen in der Europa League: "Das hat wehgetan, ganz klar. Ich hatte auch gewarnt vor dem Gegner. Es ist ein sehr reicher Klub, tolles Stadion, auch eine richtig gute Mannschaft. Dass es schwer wird, war klar. Aber natürlich war das enttäuschend. Wir hatten zwei Spiele Zeit, um sie zu schlagen und das hat nicht geklappt."
... über die Entwicklung von Julian Brandt: "Julian spielt nach dem Trainerwechsel eine andere Rolle. Er spielt nicht mehr die klassische Außenstürmer-Geschichte, sondern er ist zentraler, kann sich überall aufhalten, wie ein klassischer Zehner und er geht in dieser Rolle auf. Das merkt man beim Training, an seiner Laune, auf dem Platz. Das hat ihm noch einmal einen Schub gegeben."
... über die Stärken von Kai Havertz: "Das ist die große Qualität von Kai, er kann auf ganz vielen Positionen spielen. Bei Kai weiß man heute nicht, wie sieht in den nächsten zehn Jahren auf Weltklasse-Niveau seine Top-Position aus. Er kann auf der zehn spielen, er kann über Außen kommen, er kann auf der sechs, auf der acht spielen. Er hat alle Möglichkeiten."
... über die Möglichkeit, Spieler wie Julian Brandt und Kai Havertz zu halten: "Natürlich sind wir ein Klub mit der Gefahr, dass wir Spieler verlieren. Das ist auch der Kreislauf. Die Jungs verstehen sich gut. Klar, wollen wir wieder international spielen. Das ist wichtig für unseren Klub und für die Spieler, dass sie sich auf dem Markt auch bewähren können. Julian lässt sich davon aber nicht beeindrucken. Das war schon früher so. Als wir ihn geholt haben, hatte er schon unglaublich viele Anfragen. Da kannst du ihn nicht mit beeindrucken. Er hat einen klaren Plan. Im Moment gefällt es ihm besonders gut. Deswegen sind wir da gar nicht so pessimistisch, dass wir ihn vielleicht verlieren."