Zorc kündigt neuen BVB-Rekordtransfer an

Neun Punkte Vorsprung hat Borussia Dortmund in der Bundesliga in den vergangenen Wochen auf den FC Bayern verloren. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sieht dennoch keinen Grund zur Panik und logische Gründe für den Einbruch.
Für die Zukunft wähnt er die Schwarz-Gelben gut gerüstet - auch, weil genug Geld da ist, um schon bald einen neuen Rekordtransfer zu vermelden.
Mit neun Punkten Vorsprung auf den FC Bayern thronte der BVB nach dem 15. Spieltag der Bundesliga-Saison an der Tabellenspitze. Heute, rund drei Monate später, liegt der Rekordmeister aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Schwarz-Gelben und ist auf Kurs, den nächsten Titel nach München zu holen.
Für BVB-Sportdirektor Michael Zorc ist die Kehrtwende nur zum Teil das Resultat eines Dortmunder Einbruchs. "Bayern München hat zwölf der letzten 13 Ligaspiele gewonnen. Das ist brutal stark", gab Zorc im "Sport Bild"-Interview zu, dass es vielmehr die Stärke des FC Bayern ist, die das Kräfteverhältnis in der Liga gedreht hat.
Zorc: BVB "ist an Grenzen gestoßen"
Als Grund für den stotternden BVB-Motor bezeichnete Zorc in erster Linie die Verletzungssorgen. "In der Vorbereitung fehlte fast die komplette Innenverteidigung, danach kamen die Ausfälle von Kapitän Marco Reus, Abwehrchef Manuel Akanji und Routinier Lukasz Piszczek hinzu", schilderte der Ex-Profi. Diese Ausfälle konnten die Dortmunder schlicht nicht kompensieren: "Da sind wir an unsere Grenzen gestoßen."
Allerdings sind die Ausfälle laut Zorc nicht der einzige Grund für den Leistungsabfall. "Es gab auch Spiele wie in Nürnberg und Augsburg, wo es die Mannschaft an Intensität vermissen ließ. Da fehlten zwei, drei Prozent an Fokussierung und Konzentration", monierte der Sportdirektor, der ergänzte: "Der eine oder andere bei uns dachte unterbewusst vielleicht, dass es in diesen Spielen auch mit halber Kraft geht. Aber es geht nur mit 100 Prozent."
Zorc kündigt neuen Rekordtransfer an
Um den FC Bayern auch in Zukunft herausfordern zu können, wird der BVB seinen Kader weiter aufrüsten müssen. Die Bereitschaft zum Geldausgeben ist laut Zorc da. Der Sportdirektor kündigte sogar an, den bestehenden Klub-Transferrekord schon bald zu brechen. Noch liegt diese "Bestmarke" bei 30 Millionen Euro, die im Sommer 2016 für André Schürrle ausgegeben wurden.
"Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Transferperioden auch mal mehr Geld für einen Spieler ausgeben werde", sagte Zorc. Wichtig sei allerdings, dass der Klub auf der anderen Seite auch genügend Geld einnehme.
Zu einer großen Einnahmequelle könnte ein Transfer von Jadon Sancho werden. Diesen sieht Zorc allerdings noch nicht: "Jadon wird in der kommenden Saison für Borussia Dortmund spielen. Wir planen definitiv mit ihm." Ihm sei allerdings klar, dass das Werben um den jungen Engländer zunehmen wird. Mit der Folge, dass Sancho "sicher nicht bis zu seinem Karriereende in Dortmund spielen" werde.
Ein Transfer Sanchos wird, unabhängig vom Zeitpunkt, viel Geld in die Kasse spülen, ließ Zorc durchblicken: "Ich behaupte: Sein Transfer wäre selbst für die größten Klubs der Welt zurzeit kaum zu stemmen."
Zorc über Götze und Schalke
Wie die schwarz-gelben Planungen in der Personalie Mario Götze aussehen, ist derweil laut Zorc klar. Er wüsste nicht, was gegen eine Vertragsverlängerung mit dem 26-Jährigen spreche, erklärte der Ex-Profi: "Wir werden den richtigen Zeitpunkt finden, um mit ihm darüber zu sprechen."
Ein weiteres Gesprächsthema in und rund um Dortmund ist in dieser Saison auch der Absturz des FC Schalke. Auf die Frage, ob er Mitleid mit dem großen Rivalen habe, entgegnete Zorc: "Nein. Natürlich bekomme ich die Entwicklungen dort mit. Der Verein steht jetzt vor einer Neuordnung, und es wäre anmaßend, sie aus Dortmund zu kommentieren." Wichtig sei, dass die Königsblauen die Klasse halten: "Die Bundesliga braucht den Klub."