07.03.2019 18:36 Uhr

Türkei-Profi nach Rasierklingen-Attacke gesperrt

Der türkische Verband sperrt Mansur Calar lebenslang
Der türkische Verband sperrt Mansur Calar lebenslang

Der türkische Fußballverband TFF hat Mansur Calar vom Drittligisten Amed SK nach Attacken mit einem spitzen Gegenstand lebenslang gesperrt.

Der 33-Jährige schmuggelte beim Ligaspiel am Samstag gegen Sakaryaspor (1:1) wohl eine Rasierklinge auf den Platz und verletzte vier Gegenspieler.

Das Disziplinarkomitee des Verbandes belegte Calar am Donnerstag mit einer vierjährigen Sperre, nach den Regeln des TFF führt ein Spielausschluss von mehr als drei Jahren automatisch zu einer lebenslangen Sperre.

Türkische Medien veröffentlichten ein Video, in dem man den Mittelfeldspieler mit einem kleinen, scharfen Gegenstand auf dem Platz sieht. Sakaryaspor verurteilte die Vorgänge in einer Erklärung am Montag als ein "Klima des Krieges". Die verletzten Spieler veröffentlichten Bilder ihrer Schnittwunden in den Sozialen Medien.

Calar wurde vom Verband außerdem zu einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 türkische Lira (rund 4000 Euro) verurteilt, gegen den Verein wird ebenfalls ermittelt. Zudem beschäftigt sich die türkische Justiz bereits mit Calar.

Kurdisch-türkischer Konflikt auch im Fußball

Amed SK kommt aus Diyarbakir, einer überwiegend kurdischen Stadt in Südostanatolien und ist immer wieder Teil des kurdisch-türkischen Konflikts.

Der frühere deutsche U21-Nationalspieler Deniz Naki hatte von 2015 bis 2018 für Amed gespielt. Der Ex-Profi des FC St. Pauli und des SC Paderborn war in der Türkei im Frühjahr 2017 wegen vermeintlicher "Terrorpropaganda" zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr, sechs Monaten und 22 Tagen verurteilt worden.

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