Matthäus rechnet mit Schalke ab

Nach dem dramatischen Schalker Absturz in der laufenden Bundesligasaison wird es bei den Königsblauen nun auch hinter den Kulissen unruhig. Christian Heidel hat seinen Rücktritt bereits erklärt, über Trainer Domenico Tedesco wird ebenfalls diskutiert. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus spricht von "Chaos" und sieht in der Krise mehr als nur einen Schuldigen.
Während beim großen Rivalen aus Dortmund Ruhe herrsche, regiere beim FC Schalke "Chaos", urteilt Matthäus in seiner aktuellen "Sky"-Kolumne. Er sehe beim Noch-Vizemeister keine Leidenschaft, stattdessen "Unzufriedenheit an allen Ecken und Enden".
"Es stehen Spieler auf dem Feld, die viel Geld verdienen, aber bei vielen Spielen nicht an ihre Grenzen gehen", kritisiert der Rekord-Nationalspieler. Zwar habe die Mannschaft durchaus eine gewisse Qualität, "aber der Kader und die sportlich Verantwortlichen schaffen es nicht, diese Qualität auf den Platz zu bringen".
"Zu viele Diven" beim FC Schalke
Die Knappen haben laut Matthäus einige Malocher auf dem Platz, auf die man sich zu 100 Prozent verlassen könne, gleichzeitig spricht der 57-Jährige einem Großteil des Teams eben jene Qualität jedoch ab: "Heute stehen aber zu viele Diven bei Schalke auf dem Rasen. Spieler, die auf und neben dem Platz nicht das zeigen, was man von ihnen erwarten kann. Empfindlich bei Kritik und weich im Zweikampf."
Neben den Spielern sieht der heutige TV-Experte auch in Christian Heidel einen der Hauptverantwortlichen für die aktuelle Krise. Dessen Einkaufspolitik sei schlichtweg nicht so gewesen, wie man es hätte erwarten können.
"150 Millionen, einmal Vizemeister, zweimal Mittelmaß. Und selbst der zweite Platz wurde mit einem Fußball erreicht, der absolut unansehnlich war. Irgendwas passt auf Schalke einfach nicht zusammen", so Matthäus.
Auch Trainer Domenico Tedesco muss sich und seine Taktik laut des Ex-Profis hinterfragen: "Spieler wie Uth, Konoplyanka, Rudy, Mascarell, Mckennie oder Bentaleb sind keine 'Klopper'. Die wollen den Ball, die können was mit ihm anfangen, die wollen Fußball und nicht stumpf auf Konter spielen und dem Gegner den Ball überlassen."