19.02.2019 13:15 Uhr

Strauchelnder BVB hofft auf den "Bosz-Effekt"

Der BVB ist in den letzten Wochen aus der Spur geraten
Der BVB ist in den letzten Wochen aus der Spur geraten

Aus im DFB-Pokal, Debakel in der Champions League und Ergebniskrise in der Bundesliga: Bei Borussia Dortmund herrscht trotz ausbleibender Erfolge Zweckoptimismus.

Krise? Welche Krise? Lucien Favre behielt auch nach dem fünften Pflichtspiel in Serie ohne Sieg einen kühlen Kopf. Aus im Pokal, drohender K.o. in der Champions League und ein Durchhänger in der Bundesliga - ob sich Borussia Dortmunds Trainer keine Sorgen mache? "Nie", sagte Favre nach dem enttäuschenden 0:0 beim Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Nürnberg stoisch.

Stattdessen machten die Verantwortlichen des Spitzenreiters gute Miene zum bösen Spiel, obwohl sich Bayern München im Titelkampf nun in Schlagdistanz befindet. "In so einer Saison gibt es Phasen, in denen es mal nicht so rund läuft und es auch mal einen kleinen Knick gibt", sagte Sebastian Kehl, Chef der Lizenzspielerabteilung.

Nach dem unnötigen Ausrutscher beim Club bat Kehl um eine "realistische Einschätzung der Saison". Man dürfe nicht vergessen, aus welcher Situation der BVB komme: "Wir haben eine sehr junge Mannschaft und einen extrem positiven Lauf gehabt."

Bürki beklagt: "Uns fehlt einfach die Durchschlagskraft"

Inzwischen befinden sich die Dortmunder allerdings inmitten einer Durststrecke, die Spannung ins Meisterrennen bringt. Der Vorsprung auf den FC Bayern schrumpfte von neun auf nur noch drei Punkte. "Ein Stückchen näher", twitterte der Rekordmeister. Ob die Dortmunder jetzt nervös werden? "Wir sind noch immer selbstbewusst, da gibt es keine Probleme", sagte Mittelfeldregisseur Axel Witsel, "jede Top-Mannschaft kann mal solche Phasen haben."

Die Offensive der Dortmunder hat zuletzt den Glanz vergangener Monate verloren, zwei Spiele wartet der beste Angriff der Liga auf ein Tor. Gegen äußerst defensive Nürnberger fehlte die nötige Kreativität, der verletzte Kapitän Marco Reus wurde abermals schmerzlich vermisst. Seinen Ausfall über "einen längeren Zeitraum zu kompensieren", sei extrem schwer, sagte Kehl.

Zwar sorgte Mario Götze für einige Lichtblicke, ein Erfolgserlebnis blieb dem 2014er-Weltmeister aber verwehrt. "Das ist definitiv zu wenig", ärgerte sich der Stürmer bei "Eurosport", Torhüter Roman Bürki pflichtete ihm bei: "Uns fehlt einfach die Durchschlagskraft."

BVB hofft auf den "Bosz-Effekt"

Den Dortmundern bleiben fünf Tage, um kräftig an den Schrauben für das Spitzenspiel am Sonntag gegen Bayer Leverkusen zu drehen. Die Mannschaft des ehemaligen BVB-Trainers Peter Bosz zeigte sich in der jüngsten Vergangenheit in blendender Verfassung und feierte zuletzt in der Liga vier Siege in Serie.

Kehl bleibt dennoch optimistisch: "Ich habe keine Angst vor dem Spiel. Wir haben zu Hause gegen Leverkusen in der Regel immer gut ausgesehen." Jedoch kenne Bosz das Stadion, "sie werden mit breiter Brust anreisen".

Die offensive Spielanlage der Werkself sollte dem Tabellenführer allerdings entgegenkommen, "wenn es mehr Räume gibt, haben wir gezeigt, dass wir diese auch nutzen können", hofft Kehl auf den "Bosz-Effekt". Aber: In den letzten drei Begegnungen gegen spielstarke Gegner kassierte der BVB insgesamt neun Gegentore.

Die Dortmunder üben sich in Zweckoptimismus, im Wissen, dass eine Leistungssteigerung erfolgen muss. Für Kehl ist klar: "Wir bewahren die Ruhe, egal was in den nächsten Tagen medial passiert."

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