17.02.2019 10:14 Uhr

Wolfsburger Flirt mit Europa wird nach Heimsieg heißer

VfL-Coach Bruno Labbadia feierte am Samstag den nächsten Heimsieg
VfL-Coach Bruno Labbadia feierte am Samstag den nächsten Heimsieg

Der VfL Wolfsburg meldet im Europacup-Rennen immer deutlicher seine Ansprüche an. Die ungeklärte Zukunft von Trainer Bruno Labbadia könnte allerdings Unruhe im Endspurt bringen.

Maximilian Arnold hatte plötzlich dieses Leuchten in den Augen. 35 Punkte, schon jetzt mehr als nach der verkorksten letzten Saison? "Das ist schon geil", sagte das Eigengewächs des VfL Wolfsburg nach dem 3:0 (1:0)-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05. Statt nervös um den Klassenerhalt zu zittern, flirten die Wölfe immer stärker mit Europa. Die Zukunft von Trainer Bruno Labbadia ist dennoch weiter offen.

Nicht nur Arnold hatte nach dem ersten Heimsieg der Wölfe im Jahr 2019 so richtig gute Laune. "Es ist ein ganz anderes Gefühl, Fußball zu spielen als in den vergangenen zwei Jahren", sprudelte es aus dem 24-Jährigen heraus. "Das ist ein kleiner Meilenstein für uns gewesen", sagte Labbadia ähnlich zufrieden: "Wir freuen uns, dass die Tabelle so aussieht, das haben wir uns verdient."

Labbadia erzeugte Gier auf Erfolge

Nach zwei Fast-Abstiegen mit Relegationsdramen und nur 33 Punkten in der letzten Saison hat sich beim deutschen Meister von 2009 der Wind wieder kräftig gedreht. Neben Geschäftsführer Jörg Schmadtke, der Ruhe und Kompetenz ausstrahlt, hat Labbadia daran einen großen Anteil. Er hat der Mannschaft die Gier auf Erfolge und eine gewisse Stabilität eingeimpft. Dennoch ist alles andere als klar, dass die Beziehung mit dem VfL auch über den Sommer hinaus hält. Richtige Frühlingsgefühle waren zuletzt kaum zu vernehmen.

Die Zeit komme, in der er sich über seine Zukunft Gedanken mache, hatte der 53-Jährige zuletzt gesagt: "Ich bin ganz entspannt und gerne hier." Dennoch scheint auch ein Abgang des früheren Stürmers möglich. Die ungeklärte Situation sorgt derzeit allerdings in Wolfsburg kaum für Aufregung - der sportliche Erfolg führt zu Gelassenheit. Aber nicht zu dem ganz großen Zuschauerinteresse, die 20.334 Fans im Stadion bedeuteten Minusrekord in dieser Spielzeit.

Mainz-Coach Schwarz kritisiert Videoschiedsrichter

"Die Mannschaft ist in Vorleistung getreten", sagte Labbadia, der aber weiteren Verbesserungsbedarf sieht. Nach dem deutlichen Erfolg gegen die Rheinhessen mit Toren von Arnold (4.), Wout Weghorst per Handelfmeter (70.) und Robin Knoche (76.) in dessen 150. Bundesliga-Spiel sahen die Niedersachsen auch Potenzial für Verbesserungen. "Jeder will gerne in Europa spielen, wir müssen aber immer noch sehen, woher wir kommen", sagte Torhüter Koen Casteels: "Es waren zeitweise zu viele Fehler und Ballverluste."

Mainz war in einer kaum hochklassigen Partie tatsächlich lange ebenbürtig, musste aber am Ende seine dritte Niederlage in Serie akzeptieren. "Es ist eine schwierige Phase aktuell", sagte 05-Sportdirektor Rouven Schröder bei "Sky": "Wir sind ehrgeizig, deswegen ärgern wir uns so."

Das galt auch für Trainer Sandro Schwarz, der über das Eingreifen des Videoschiedsrichters vor dem zweiten Wölfe-Treffer alles andere als glücklich war. "In meinen Augen war das eine 50:50-Situation, dementsprechend keine klare Fehlentscheidung", sagte der 40-Jährige.

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