08.02.2019 11:27 Uhr

VfB Stuttgart hat Notfallplan mit Magath und Gisdol

Felix Magath und Markus Gisdol sind beim VfB im Gespräch
Felix Magath und Markus Gisdol sind beim VfB im Gespräch

Für den krisengeplagten VfB Stuttgart hat das Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf fast existenzielle Bedeutung. Trainer Markus Weinzierl steht massiv unter Druck.

Markus Weinzierl weiß, wie prekär die Lage beim VfB Stuttgart ist - auch für ihn selbst. "Ich bin selbstkritisch. Ich kenne die Erwartungen, ich kenne das Ziel des Vereins, ich kenne die Größe des Vereins, ich kenne die damit verbundene Diskussion und Unruhe", sagte der 44 Jahre alte Trainer vor dem richtungweisenden Kellerduell am Sonntag (18:00 Uhr im Liveticker) bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.

Der Druck auf Weinzierl nach nur zehn Punkten aus 13 Spielen, von denen die Schwaben neun verloren, wird immer größer. Sportvorstand Michael Reschke sprach dem Coach zuletzt zwar das Vertrauen aus - doch wie lange die Geduld bei Reschke hält, ist ungewiss.

Nach "kicker"-Informationen soll der Verein vor dem Schlüsselspiel bereits "Notfallpläne" durchgespielt haben. Als mögliche Kandidaten wurden Markus Gisdol und Felix Magath genannt.

Gisdol und Magath wurden zuletzt auch mit dem Traineramt bei Hannover 96 in Verbindung gebracht. Den Zuschlag erhielt allerdings Thomas Doll. 

Gentner: "Drei Punkte sind zwingend notwendig"

Weinzierl helfen nur Siege, um die immer größer werdende Unruhe beim VfB, die zuletzt im Rücktritt des Weltmeisters und Aufsichtsrats Guido Buchwald gipfelte, einzudämmen. Zumal die Erwartungen beim Traditionsklub nach wie vor hoch sind - zu hoch, wie Weinzierl andeutete.

Düsseldorf stecke "da unten drin und denkt sich jeden Tag: Alles ist gut, und wir schaffen das trotzdem", so der VfB-Coach, "bei uns ist es so, dass jeder im Umfeld und wir auch intern natürlich sagen: Um Gottes willen, mit der Situation haben wir eigentlich gar nichts zu tun. Aber das ist ein Fehler." Bei der Fortuna sei es eine "ganz andere Herangehensweise. Da spielt es sich leichter".

Zumal die Fortuna als Tabellen-14. bereits sieben Punkte mehr auf dem Konto hat als die seit fünf Spielen sieglosen Stuttgarter (vier Niederlagen). Für den VfB, bei dem vor der Saison schon wieder einige von höheren Sphären geträumt hatten, geht es nur noch ums blanke Überleben.

Auf die Frage, ob jeder verinnerlicht habe, dass es nur noch um den Klassenverbleib geht, antwortete Weinzierl: "Alles andere wäre schlimm."

Kapitän Christian Gentner unterstrich deshalb die Bedeutung der Partie, bei der der VfB auf den gesperrten Torjäger Mario Gomez und den verletzten Dennis Aogo verzichten muss: "Die Spiele werden weniger, die Situation wird nicht einfacher. Die drei Punkte sind zwingend notwendig."

Dem VfB mangelt es an Selbstvertrauen

Wie wichtig das nächste Spiel sei, betonen sie in Stuttgart seit Wochen - passiert ist kaum etwas. "Natürlich kann man sagen, der Punkteschnitt ist ähnlich, dass es nicht besser geworden ist. Das stimmt", räumte selbst Weinzierl, der im Oktober das Amt von Tayfun Korkut mit großem Enthusiasmus angetreten hatte, desillusioniert ein.

Gegen die Fortuna müsse sein Team "kompakter, schneller, gefährlicher" auftreten, forderte der VfB-Coach. Die Düsseldorfer würden es vormachen, wie es im Abstiegskampf geht: "Sie kämpfen und rennen, sie sind sehr gut organisiert und schmeißen das Herz auf den Platz."

Jeder bei der Fortuna "kämpft für den anderen und bügelt Fehler des anderen aus", sagte Ex-VfBler Matthias Zimmermann und fügte an: "Unsere Stärke ist, dass wir einfach ein geiles Team sind und immer an unsere Chance glauben." Das kann beim VfB derzeit keiner behaupten.

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