02.02.2019 21:46 Uhr

Team mit "Riesenspirit": Ishak weckt die Club-Lebensgeister

Ishak (li.) erzielte den Ausgleich für den 1. FC Nürnberg
Ishak (li.) erzielte den Ausgleich für den 1. FC Nürnberg

Das späte Tor von Mikael Ishak hat beim 1. FC Nürnberg wieder die Lebensgeister geweckt. Der Club glaubt nach dem 1:1 (0:0) gegen Werder Bremen im Abstiegskampf an seine Chance, die kommende Woche könnte dafür entscheidend sein.

Es war ein Gefühl, das sie beim 1. FC Nürnberg herbeigesehnt hatten in all den Wochen der Rückschläge, Pleiten und Negativerlebnisse. Trainer Michael Köllner jubelte überschwänglich, Ausgleichsschütze Mikael Ishak war ebenso außer sich vor Freude - von Untergangsstimmung war der Club diesmal weit entfernt. Auch wenn es kein Sieg war, dieses verdiente 1:1 (0:0) gegen ein enttäuschendes Werder Bremen wirkte erlösend.

"Vielleicht setzt das Kräfte frei", sagte Kapitän Hanno Behrens, obwohl die Sieglosserie nun schon 14 Spiele andauert. Auch Köllner hofft auf einen positiven Effekt, nachdem der letzte Tabellenplatz vorerst an Hannover 96 abgegeben wurde - schon im Achtelfinale des DFB-Pokals am Dienstag beim Hamburger SV, aber erst recht am nächsten Samstag beim ultimativen Kellerduell in Hannover. "Jeder gibt wirklich alles dafür, dass der Verein erfolgreich ist", sagte der Club-Coach.

Er hob hervor, dass sich seine Elf weder in der Vorwoche von der äußerst unglücklichen Niederlage in Mainz schocken ließ noch von dem x-ten Rückstand der letzten Wochen durch Werders Johannes Eggestein (64.), den Ishak (87.) spät egalisierte. "Die Mannschaft", sagte Köllner, "hat einen Riesenspirit, und es geht auch nur über den Zusammenhalt."

Die Geschlossenheit ist das große Pfund schlechthin, mit dem die Franken irgendwie alle Hindernisse zum Klassenverbleib überwinden wollen. "Wir sind über die Grenze gegangen und müssen das weiterhin tun. Der Teamgeist kann uns von anderen unterscheiden", sagte Behrens mit Verweis auf den nimmermüden Einsatz der Nürnberger.

Verletztenmisere beim 1. FC Nürnberg nimmt schlimme Ausmaße an

Dieser dokumentierte sich am Samstag auch in der langen Versehrtenliste, die Köllner nach dem Spiel aufzählte. Tim Leibold (wohl Gehirnerschütterung), Torwart Christian Mathenia (Oberschenkel), Matheus Pereira (Risswunde), Ewerton (Knieprobleme) - der Preis für den zwölften Punkt der Saison war hoch. Enrico Valentini und Georg Margreitter waren zudem gerade so für das Spiel fit geworden. "Mathenia musste Fahrrad fahren die gesamte Halbzeitpause, damit der Oberschenkel nicht zumacht. Der Leibold sieht auf einem Auge nix, Pereira schaut richtig wild aus", berichtete Köllner etwa.

Aber Aufgeben ist eben keine Option beim neunmaligen Meister, dessen Glanzzeiten schon lange zurückliegen. Die Anhänger hoffen darauf, dass zumindest im Pokal ein Hauch davon wieder aufflackert. "Die Fans wollen nach Berlin, aber der Weg führt über Hamburg. Wir schauen, dass wir am Dienstag da gewinnen, es wäre natürlich schön", sagte Valentini. Doch auch er weiß schon ganz genau, "das Spiel in Hannover wird extrem wichtig".

In Bremen geht es derzeit um weniger existenzielle Dinge, Werder schielt in Richtung Europa. Mit einem Auftritt wie jenem in Nürnberg muss man sich damit aber nicht beschäftigen. "Wir waren bei weitem nicht am Limit, das ärgert mich", sagte Trainer Florian Kohfeldt, der forderte, sich nicht nur die Rosinen für Top-Leistungen herauszupicken: "Wir dürfen uns nicht nur von Highlight zu Highlight hangeln."

Vor dem nächsten Spiel dürfte ihm da aber nicht bange sein. Werder muss am Dienstag im Pokal-Achtelfinale zu Borussia Dortmund. Ein größeres Highlight gibt es derzeit kaum.

 

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