Das ist Schalkes Transferziel Rabbi Matondo

Fußball-Bundesligist Schalke 04 hat sich die Dienste des erst 18 Jahre alten Rabbi Matondo von Manchester City gesichert. Der Angreifer reiste am Dienstag zum Medizincheck ins Ruhrgebiet, die Vollzugsmeldung ist nur noch eine Frage der Zeit. Worauf können sich die Fans der Königsblauen also in Zukunft freuen? sport.de macht den Check.
Wer ist Rabbi Matondo?
Rabbi Matondo, Jahrgang 2000, in Liverpool geboren, verbrachte seine Kindheit in der Nähe der walisischen Hauptstadt Cardiff. Für die dort ansässigen "Bluebirds" spielte der Sohn eines Kongolesen schon in der Jugend.
2016 war der Stürmer schließlich bereit für den Sprung zum Topklub Manchester City. Der Wechsel ging jedoch nicht ohne Ärger über die Bühne: Da sich Cardiff City gegen den Transfer stemmte, war Matondo zunächst monatelang gesperrt.
Erst im Frühjahr 2017 hat er seine ersten Spiele für die Citizens bestreiten dürfen. Letztlich zahlte der amtierende Meister umgerechnet rund 570.000 Euro.
Seither geht Matondo für die Jugendteams von Manchester City auf Torejagd, ein Pflichtspiel bei den Profis von Teammanager Pep Guardiola hat er aber nicht bestritten. Dafür hat der 18-Jährige bereits unter Ryan Giggs ein Länderspiel für Wales absolviert. Beim 0:1 gegen Albanien wurde Matondo in der Schlussphase eingewechselt.
Wo liegen Matondos Stärken?
Der junge Angreifer fühlt sich vor allem auf dem Flügel zuhause. Der Rechtsfuß greift überwiegend über die linke Seite an, wurde bei City aber auch rechts eingesetzt. "Ein Außenstürmer, gesegnet mit einem elektrisierenden Antritt und einer Fülle an Talent", so eine begeisterte Beschreibung auf der Klubseite.
Auch Pep Guardiola ist von den Vorzügen des Youngsters längst überzeugt, lobte ihn als "unfassbar schnelles und junges Talent" mit guten Anlagen: "Ich weiß, wie gut er ist."
Dank seines Speeds ist Matondo längst innerhalb des Klubs berüchtigt: Tests haben gezeigt, dass der Angreifer der schnellste Spieler im Klub ist - und damit schneller ist als die City-Raketen Leroy Sané, Raheem Sterling und Kyle Walker. "Jeder spricht natürlich jetzt darüber, aber mich stört das nicht. Ich kann eh nichts dagegen machen", gab sich der Youngster bescheiden.
Außerdem verfügt der Tempodribbler über eine enge Ballführung und einen guten Blick für den Nebenmann. In der U21-Liga der Premier League hat Matondo in dieser Saison zudem seine Abschlussqualitäten unter Beweis gestellt. In elf Partien traf er sechs Mal. Auch in der Youth League erzielte er ein Tor, Gruppengegner 1899 Hoffenheim wird sich erinnern.
Wie geht der Wechsel zu Schalke 04 über die Bühne?
Beim FC Schalke 04 ist Matondo in diesem Winter besonders in den Fokus gerückt. Manager Christian Heidel hatte mehrmals bekräftigt, den Kader verstärken zu wollen. Das City-Talent soll dabei in den Überlegungen stets eine große Priorität gehabt haben.
Im Werben um den walisischen Nationalspieler haben sich die Knappen dem Vernehmen nach auch gegen namhafte Konkurrenz durchgesetzt. Mit dem FC Bayern, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach sollen gleich drei Bundesliga-Topklubs an Matondo interessiert gewesen sein.
Über die Wechsel-Modalitäten herrscht in der breiten Medien-Landschaft indes Uneinigkeit. Laut "Bild" überweist Schalke sieben Millionen Euro an Manchester City, der "kicker" schreibt von acht Millionen Euro. Schenkt man dem englischen "Telegraph" Glauben, sind es gar dreizehn Millionen Euro.
Möglich, dass sich die Citizens in der Verhandlungen allerdings eine Rückkaufoption gesichert haben. Diese soll Berichten zufolge bei 30 Millionen Euro liegen.
Wie groß sind seine Einsatzchancen bei Schalke?
Nach Eigengewächs Ahmet Kutucu ist Rabbi Matondo der zweite 2000er-Spieler im Kader von Domenico Tedesco. Dass Kutucu in seiner noch jungen Karriere schon auf vier Bundesliga- und ein Champions-League-Spiel blicken kann, dürfte für Matondo ein ausschlaggebendes Argument gewesen sein: Beim FC Schalke soll der Youngster nicht erst langfristig eine Verstärkung sein, sondern kurzfristig.
Die Geschwindigkeit des Neuzugangs kommt der Tedesco-Elf ohnehin zupass. Linksaußen Yevhen Konoplyanka, der bis zuletzt als möglicher Streichkandidat gehandelt wurde, überzeugte in der laufenden Spielzeit insgesamt zu selten. In der Vorwoche erzielte er beim 2:2 der Schalker bei Hertha BSC zwar seinen ersten Saisontreffer, dennoch wurde der Ukrainer immer wieder für eine zu ineffiziente Spielweise kritisiert. Mit Flügelspieler Alessandro Schöpf fällt ein weiterer Konkurrent auf der Außenbahn mit einem Außenbandrisses im Knie ohnehin vorerst aus.
Trotz aller Vorschusslorbeeren wird Schalke seinen Wintertransfer behutsam einsetzen müssen. Schließlich hat Rabbi Matondo im Klub noch kein einziges Pflichtspiel bestritten. An das Niveau der Bundesliga, das zeigt auch die Entwicklung bei BVB-Senkrechtstarter Jadon Sancho, muss er sich erst einmal anpassen.
Der hatte im ersten Jahr nach seinem Wechsel von Manchester City zu Borussia Dortmund noch Anpassungsprobleme. Dann eroberte er die Liga jedoch im Sturm.
Gerrit Kleiböhmer