23.12.2018 09:59 Uhr

Abstiegsplatz und Kabinenzoff: Alarmstufe Rot bei 96

André Breitenreiter und Hannover 96 überwintern im Tabellenkeller
André Breitenreiter und Hannover 96 überwintern im Tabellenkeller

André Breitenreiter ließ plötzlich Milde walten. Seine völlig niedergeschlagenen Profis hatten gerade für den letzten Tiefpunkt einer historisch schlechten Hinrunde gesorgt, da deutete der Chefcoach von Hannover 96 eine mögliche Abkehr von seiner angedrohten Urlaubssperre an. Trotz der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf, trotz der miserablen Bilanz von nur elf Punkten nach 17 Spielen und trotz größter Abstiegsgefahr könnte er seinen ursprünglichen Plan zumindest modifizieren.

"Wir treffen uns, um alles weitere zu besprechen", kündigte Breitenreiter für Sonntagvormittag ein letztes Treffen mit seinen Spielern an. In puncto Einsatz wollte der Coach seinem Team keinen Vorwurf machen. Das war es dann aber auch schon, was man Kapitän Waldemar Anton und Co. nach einer erneut schwachen Leistung zugute halten konnte. In der Form, mit dem Kader steigt Hannover ab - das hat die schwächste Hinrunde der Vereinsgeschichte gezeigt.

"So kann es nicht weitergehen", sagte nicht nur Horst Heldt, der in der Winterpause besonders gefordert ist. Der Manager muss auf dem Transfermarkt echte Verstärkungen finden.

96-Kabine nicht im Griff

An der Besetzung des Trainerpostens soll sich trotz der mageren Bilanz nichts ändern. "Der Präsident hat sich ja dazu geäußert, da gibt es nichts Weiteres zu sagen", meinte Heldt.

Für den Sonntag bat Vereinsboss Martin Kind, der Breitenreiter auch für den Fall einer Niederlage eine Jobgarantie ausgesprochen hatte, zur Sitzung. Breitenreiter betonte: "Wir müssen gemeinsam kämpfen." Mit dem Aufstieg und dem sicheren Klassenerhalt im vergangenen Jahr kann er auf Verdienste verweisen.

Es gilt für die 96er, spätestens mit dem Beginn des Jahres 2019 entschlossen auf den Resetknopf zu drücken und wieder enger zusammenzurücken. In der Hinrunde gab es nicht nur öffentlichen Streit um die Übernahmepläne von Kind. Es gab auch größere Probleme in der Mannschaft.

"Ich hatte es nicht so extrem eingeschätzt", sagte Breitenreiter dazu: "Aber es gab deutliche Signale aus dem Mannschaftsrat, dass sie die Kabine nicht in den Griff kriegen."

Breitenreiter glaubt weiter an Hannover-Rettung

Um seine Profis wieder auf ein Ziel zu vereinen, habe er gedroht, den Weihnachtsurlaub zu streichen, wenn seine Mannschaft aus den Spielen beim SC Freiburg (1:1) und gegen Düsseldorf nicht mindestens drei Punkte holt. Dieses Ziel verpassten am Samstag schwache 96er durch das späte Gegentor von Oliver Fink (90.+2) nach einem kapitalen Fehler von 96-Keeper Michael Esser klar.

"Ich bin kein Trainer mit hartem Stock, der jetzt draufprügelt und auf den Weihnachtsurlaub einfach so verzichten will", sagte Breitenreiter nun überraschend. Seine Androhung habe "die Jungs zusammengebracht. Sie haben gemeinsam gekämpft, um auch in Urlaub gehen zu können", sagte der Trainer. Mit der Androhung habe er sein Ziel erreicht, auch wenn die Punkteausbeute stark beunruhigend ist.

Hannover kann sich nur noch mit einer äußerst erfolgreichen Rückrunde retten. Breitenreiter glaubt daran: "Ich habe die absolute Überzeugung, mit passenden Verstärkungen den Klassenerhalt zu schaffen."

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