22.12.2018 20:05 Uhr

Heidel verordnet Handyverbot für Schalke-Coach Tedesco

Domenico Tedesco siegte zum Hinrundenende beim VfB Stuttgart
Domenico Tedesco siegte zum Hinrundenende beim VfB Stuttgart

Bei Schalke 04 sind sie froh, dass die Hinrunde endlich vorbei ist, nun wollen sie überlegen, was schiefgelaufen ist. Beim VfB Stuttgart denken sie ähnlich - und präsentieren gleich mal eine Neuverpflichtung.

Domenico Tedesco wird angeblich sehr ruhige Weihnachtsfeiertage verbringen. "Der Trainer", kündigte Manager Christian Heidel jedenfalls an, "kriegt jetzt mal drei, vier Tage Handyverbot." Das war ernst gemeint.

Die Hinrunde in der Bundesliga hat tiefe Spuren hinterlassen bei Schalke 04, und Tedesco, das will Heidel erkannt haben, "sieht ein bisschen abgekämpft aus". Was übrigens kein Wunder sei: "Der Junge gibt ja auch alles dafür, dass Schalke Erfolg hat."

Erfolgreich war Königsblau in der Bundesliga nicht, immerhin gelang zum Abschluss der Hinrunde der fünfte Sieg, ein 3:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart, bislang ein direkter Konkurrent in der untersten Region der Tabelle. "Dieser Sieg", sagte Heidel, "ist gut für das Gefühl und das Gemüt", jetzt müsse er am Heiligen Abend "mal nicht an Fußball denken", und dasselbe solle auch für Tedesco gelten. Danach aber, sagte der Manager, "werden wir überlegen: Was ist schiefgelaufen?"

Heidel nennt noch keine konkreten Namen

Die Erklärungen bei Schalke klingen zunächst einfach: "Wir haben einfach schlechten Fußball gespielt", sagte Heidel, außerdem sei es auch in Stuttgart ja so gewesen, dass fünf Stürmer sowie der offensivstarke Amine Harit fehlten. Da ist freilich noch mehr. Heidel sprach auch von "interne Problemen", die bis zum Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde am 4. Januar angesprochen und beseitigt werden müssten, bis dahin aber will auch erst mal kurz "die Birne durchlüften".

Klar ist: Wenn alles hinterfragt ist, sollen auch die Spieler klare Ansagen bekommen. "Der ein oder andere Hinweis, dass es so nicht weitergehen wird, ist schon angebracht", betonte Heidel, ohne dabei Namen zu nennen.

Über Neuzugänge wird nachgedacht, aber mehr zunächst nicht, Ergänzungen des Trainerteams um und unter Tedesco sind nicht ausgeschlossen, dabei gilt: Der Trainer hat und hatte trotz der schlechten Hinrunde in der Bundesliga "den sichersten Arbeitsplatz, den man sich vorstellen kann".

Stuttgarts Personal scheint der Lage nicht gewachsen

Im Gegensatz zu Heidel wurde sein Kollege Michael Reschke mit Blick auf die Rückrunde bereits konkret: Kurz nachdem sich die beiden im Kabinengang freudestrahlend umarmt hatten, gab der VfB Stuttgart den ersten von wohl mehreren Winter-Zugängen bekannt: Alexander Esswein von Hertha BSC wird zunächst für die Rückrunde ausgeliehen, danach besitzen die Schwaben eine Kaufoption. "Ein, zwei weitere" Verpflichtungen für die Rückrunde könnten folgen, kündigte Reschke an.

Das aktuelle Personal jedenfalls scheint der brenzligen Lage nicht gewachsen. "Wir haben ein Spiel verloren, das du nicht verlieren darfst und vor allem auch nicht verliehen kannst, wenn du deine hundertprozentigen Chancen machst", behauptete Trainer Markus Weinzierl. Knackpunkt war in der Tat die 47. Minute, als Nicolas Gonzalez vom bisweilen irrlichternden Schalker Torhüter Ralf Fährmann den Ball aufgelegt bekam, aus 17 Metern aber nicht ins leere Tor sondern den rechten Pfosten traf.

Es wäre nach dem Schalker Führungstreffer durch den starken Steven Skrzybski (10.) das 1:1 gewesen, "dann könnte das Spiel kippen", sagte Torhüter Ron-Robert Zieler. Tat es aber nicht - vielmehr unterlief Mario Gomez (70.) ein Eigentor, gleich nach dem Anschlusstreffer von Gonzalez machte der eingewechselte Ahmed Kutucu dann den Deckel drauf (78.). Domenico Tedesco darf sein Handy also mal für ein paar Tage ausschalten. Michael Reschke dagegen wird telefonieren.

 

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