07.12.2018 10:16 Uhr

Matthias Sammer: Beim BVB "sind keine Idioten am Werk"

Sammer hat sich zum BVB geäußert
Sammer hat sich zum BVB geäußert

Matthias Sammer hat sich zur Zielsetzung von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund geäußert. Trotz der komfortablen Situation sollte der BVB bescheiden bleiben, so der Klub-Berater.

"Borussia Dortmund hat seine Ziele vor der Saison klar genannt", so Sammer gegenüber "Eurosport": "Wir müssen wieder in die Champions League und wir brauchen mindestens noch eine Transferperiode - ich rede nicht vom Winter, sondern vom kommenden Sommer - um eine Mannschaft weiter darzustellen und zu entwickeln, die die Vorstellung theoretischer Natur stabilisiert."

Die vorgegebenen Ziele müsse "man erst einmal nicht verändern". Es liege allein an den BVB-Bossen, zusammen mit Trainer und Führungsspielern, diese nach Möglichkeit zu korrigieren. "Da aber Realisten und keine Träumer - und schon gar nicht Idioten - am Werk sind, finde ich, dass man von dieser Zielstellung nicht abgehen muss."

Zunächst müsse ohnehin erst einmal die Hinrunde zu Ende gespielt werden. "Nach der Rückrunde wird man sehen." Dennoch sei das, "was die Mannschaft bisher leistet, aller Ehren wert."

Matthias Sammer lobt BVB-Regisseur Axel Witsel

Sehr angetan ist Sammer indes vom belgischen Nationalspieler Axel Witsel von Tabellenführer Borussia Dortmund: "Er hat eine natürliche Autorität, eine natürliche Ausstrahlung und ist ja nicht der klassische Lautsprecher." Die größte Auszeichnung sei, so Sammer, "dass er sich in sämtlichen Drucksituationen nicht versteckt, sondern zeigt. Er ist aktuell ein echtes Herzstück dieser Mannschaft und - Stand jetzt - ein Super-Transfer."

Besonders sei, "dass er sich in sämtlichen Drucksituationen nicht versteckt, sondern zeigt". Witsel agiert meistens beim BVB als einer von zwei zentralen Mittelfeldspielern. Dabei wird er in der Regel von Thomas Delaney unterstützt, der eher defensivere Aufgaben übernimmt.

In dieser Hinsicht habe Witsel den 51-Jährigen außerdem überrascht. Witsel habe die Fähigkeit, "selbst aus der zentralen Position ausbrechen" zu können: "Er will nicht statisch agieren."

Matthias Sammer über Außendarstellung des FC Bayern

Auch zur Konkurrenz des Revierklubs hat der TV-Experte Stellung bezogen. Im Fokus steht einmal mal der FC Bayern und die öffentliche Wirkung des Rekordmeisters dieser Tage.

"Ich bin nicht erschrocken über die Außendarstellung. Das, was entstanden ist, hat gewisse Ursachen - dementsprechend wundere ich mich überhaupt nicht", sagte der "Eurosport"-Experte. Hinter den Bayern liegt eine turbulente Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag.

Er kenne verschiedenste Inhalte ganz gut, betonte der Europameister von 1996 und langjährige Sportvorstand des FC Bayern, "kann sowohl den Klub als auch das Mediale einschätzen und weiß, dass man sich jahrelang sehr gut beäugt hat und auf Momente gewartet hat, um das Beäugen irgendwann in Wort und Tat unterzubringen".

Hoeneß-Leistungen können "nicht zerstört werden"

Das, was jetzt passiere, sei logisch gewesen. Sammer: "Wenn du sehr erfolgreich bist, gibt es wenig Kritisches zu berichten. Und wenn du das als Verein registrierst, gibst du ja die Schlagzahl vor - dann verändern sich die Situation, die Denkweise und auch Menschen. Das passiert gerade."

Zur Person von Bayern-Präsident Uli Hoeneß meinte Europas Fußballer des Jahres von 1996: "Wenn Uli von mir etwas wissen möchte, dann telefonieren wir. Ich bin der Meinung, dass Lebensleistungen - unabhängig davon, dass es auch mal ein bisschen schwieriger oder kritischer ist - nicht zerstört werden können."

 

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