Matthäus: Hoeneß sollte "lieber mal die Schnauze halten"

Zuletzt wurde die Kritik an Präsident Uli Hoeneß vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München immer lauter. Nun haben weitere Experten gegen den 66-Jährigen geschossen.
"Es wird Zeit, dass man sich zurückhält. Lieber mal die Schnauze halten, gar nichts sagen - auch wenn man sich ungerecht behandelt fühlt", richtete Lothar Matthäus deutliche Worte bei "Sky90" an Hoeneß.
Auf der Jahreshauptversammlung wurde der Bayern-Präsident von einigen Fans verbal angegriffen. Danach warf er seinen Kritikern vor, seinen "tadellosen Ruf als Manager, Vorstand und Präsident zu beschädigen. Da muss ich ehrlich sagen: Ich war schockiert."
"Es überrascht mich, dass Hoeneß überrascht war. Er hat auf der PK viele Dinge gesagt, durch die er sich angreifbar gemacht hat. Deshalb kann er doch jetzt nicht überrascht gewesen sein, dass es auf der Jahreshauptversammlung kritische Stimmen gab", so Matthäus weiter.
Laut dem Weltmeister von 1990 schadet Hoeneß mit seiner emotionalen Art dem FC Bayern. "Er muss zwei Gänge zurückschalten und darf sich nicht mehr zu allem äußern.", appellierte Matthäus: "Man muss aufpassen, dass das, was man sich jahrzehntelang aufgebaut hat - das 'Mia san Mia', die große Bayern-Familie und die Sozialität gegenüber anderen Vereinen - nicht wegbricht."
Hamann: "Die PK war die Mutter des Übels"
Auch TV-Experte Dietmar Hamann fand deutliche Worte. "Die PK war die Mutter des Übels", stellte der ehemalige Bayern-Profi fest: "Zurückrudern wäre die einzige Möglichkeit gewesen, um das Gesicht zu wahren. Im inneren Kern sind sie sich aber sicher, dass das richtig war, was sie getan haben. Und das erschreckt mich."
Die aktuellen Vorkommnisse seien den Verantwortlichen des Rekordmeisters nicht würdig. "Ihnen ist die Souveränität abhanden gekommen", urteilte Hamann.