05.11.2018 07:00 Uhr

BVB-Leader Delaney: Meisterschaft "natürlich ein Thema"

Thomas Delaney besetzt beim BVB die Rolle des Leaders
Thomas Delaney besetzt beim BVB die Rolle des Leaders

15 Pflichtspiele, zwölf Siege, die Tabellenführung in der Bundesliga und Champions League: Borussia Dortmund hat unter Lucien Favre einen Traumstart in die neue Saison hingelegt. Ein wichtiger Faktor ist Thomas Delaney, der seine Stärken beim BVB gewinnbringend einsetzt. So erfolgreich, dass der Däne sogar schon vom ganz großen Wurf träumt.

Spätestens nach dem famosen Saisonstart sei die Deutsche Meisterschaft "natürlich ein Thema", gestand Delaney im "kicker"-Interview. "Aber nicht unser Ziel", ergänzte der Mittelfeldspieler, der im Sommer für 20 Millionen Euro aus Bremen nach Dortmund wechselte. Jetzt zu erwarten, der BVB würde alles gewinnen, sei "unrealistisch", warnte Delaney davor, den guten Start als Maßstab für den Rest der Saison heranzuziehen.

Sollte die Borussia wider Erwarten doch zum Meistertitel stürmen, müsste das Team allen voran den FC Bayern hinter sich lassen. Eine Mammutaufgabe. "Sie haben Geld, und sie haben es sehr gut gemacht in den vergangenen Jahren. Wir sind der Herausforderer. Das ist in unserer Situation auch gut so", so Delaney, der vor dem direkten Aufeinandertreffen am Samstag (18:30 Uhr) sagt: "Wir sind eine junge, neue Mannschaft, die Erfolg hat. Das macht es einfacher, in dieses Duell zu gehen."

Delaney über seine BVB-Rolle: "Bin dafür da, Antworten zu finden"

Während die Dortmunder von Medien, Experten und Fans vor allem für ihren Offensivfußball gefeiert werden, ist der dänische Nationalspieler einer der Akteure, die für die "Drecksarbeit" zuständig sind. Eine Rolle, die Delaney offensichtlich liegt.

"Ich bin nicht der größte Name im Weltfußball, aber ein Leader", erklärte der 27-Jährige, der seine Rolle beim BVB wie folgt beschreibt: "Eine Mannschaft mit diesem offensiven Talent wie Borussia Dortmund benötigt jemanden, der nicht nur nach vorne denkt. Was passiert bei Ballverlust? Wie können wir absichern, wenn wir den Ball haben? Ich bin dafür da, darauf Antworten zu finden."

Borussia Dortmund braucht "nicht noch mehr Tore"

Die Gefahr, dass sich der BVB womöglich in seinem Offensivspiel verläuft und zu sehr auf den Angriff setzt, soll vor allem durch Spielertypen wie Delaney gebannt werden. "Erst einmal bin ich Mittelfeldspieler, für den Strafraum haben wir genügend andere Spezialisten. Und wenn unsere Außenverteidiger auch noch marschieren, sind wir nur noch vier Jungs, um abzusichern", sagte der Däne, und ergänzte: "Wir brauchen nicht noch mehr Tore, sondern ein paar Gegentreffer weniger."

Er genieße im System von Lucien Favre zwar viele Freiheiten, durch die geballte Offensivpower mache es jedoch oft "keinen Sinn, diese Freiheiten auch auszunutzen".

4:0 gegen Atlético war "ein großer Sieg für uns"

Wie es aussieht, wenn der BVB auf Hochtouren läuft, hat die Fußball-Welt unter anderem im Champions-League-Spiel gegen Atlético Madrid (4:0) gesehen. "Das war ein großer Sieg für uns", sagt Delaney, der die Gruppe mit der Borussia "nach Möglichkeit auch gewinnen" will.

Dass den Schwarz-Gelben im Vergleich zu anderen Spitzenmannschaften ein typischen Stoßstürmer fehlt und mit Paco Alcácer stattdessen ein wuseliger und technische starker Knipser in der Spitze wirbelt, ist laut Delaney kein Problem. Im Gegenteil: "Wir in Dortmund brauchen keinen großen Keilstürmer. Viele Topteams spielen so wie wir." Allerdings, schränkte der Däne ein, hätten auch die klassischen Stürmertypen noch immer ihre Daseinsberechtigung.

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