02.11.2018 17:31 Uhr

Ex-BVB-Star Sokratis bei Arsenal im Abseits

Sokratis sitzt nach seinem Abgang vom BVB bei Arsenal auf der Bank
Sokratis sitzt nach seinem Abgang vom BVB bei Arsenal auf der Bank

Fünf Jahre lief Sokratis für Borussia Dortmund auf. Im Sommer kehrte der 30-Jährige der Fußball-Bundesliga und dem BVB den Rücken und schloss sich dem FC Arsenal in der englischen Premier League an. Dort ist der Grieche nicht unumstritten. Auch beim Topspiel gegen Jürgen Klopps FC Liverpool am Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker) droht im die Bank.

"Ich habe immer alles für euch gegeben, weil ihr es verdient." Mit diesen emotionalen Worten nahm Sokratis im Sommer Abschied von den BVB-Anhängern.

Nachdem die letzte Saison für die Schwarz-Gelben mit Platz vier in der Fußball-Bundesliga durchwachsen verlief, ließen die Dortmund-Bosse den Innenverteidiger ohne großen Kampf für rund 14 Millionen Euro zum FC Arsenal ziehen.

"Für mich ist es der richtige Zeitpunkt, um in die Premier League zu kommen. Als Verteidiger ist 30 das beste Alter", sagte der langjährige Dortmunder.

Der Premier-League-Klub versprach sich von seinem Neuzugang mehr Stabilität für die Defensive - kein Wunder nach 51 Gegentreffern in der Vorsaison. Doch die Pläne der Gunners mit dem 31-Jährigen gingen nicht auf.

Häme für Sokratis nach verpatztem Debüt

Gleich der erste Spieltag geriet für Sokratis zum Fiasko. Bei der 0:2-Auftaktpleite gegen Meister Manchester City wirkte der Defensivmann alles andere als souverän. Ein ums andere Mal ließ er sich im Offensivwirbel der Sky Blues düpieren.

Prompt musste Sokratis in der englischen Presse eine Menge Häme einstecken. "Manchester City trifft Sokratis wie eine Tonne Ziegelsteine", titelte die Boulevardzeitung "Daily Mail".

Beobachter bemängelten besonders die fehlende Schnelligkeit des Abwehrspielers. Und tatsächlich: Schon zu seiner Zeit bei Werder Bremen und in Dortmund war Sokratis eher für körperliche Robustheit als für Sprintstärke bekannt.

Gunners-Coach Unai Emery hielt trotz seines schwachen Debüts allerdings zunächst an Sokratis fest. Dieser zahlte das Vertrauen zunächst mit soliden Leistungen zurück.

Die Wende zum Negativen begann im Heimspiel gegen den FC Everton, als der Routinier aufgrund einer Knieverletzung für Youngster Rob Holding Platz machen musste.

Sokratis als Opfer des Arsenal-Aufschwungs

Nach dem enttäuschenden Saisonstart mit Niederlagen gegen ManCity und den FC Chelsea sowie Zittersiegen gegen die Abstiegskandidaten Cardiff City und Newcastle United gelang Arsenal mit einem ungefährdeten 2:0-Erfolg der Befreiungsschlag. Seither ist der 13-fache englische Meister wettbewerbsübergreifend in 12 Partien ungeschlagen.

Besonders Holding, der sich seit seinem Wechsel aus Bolton im Jahr 2016 nie in der ersten Elf Arsenals hatte etablieren können, überzeugt an der Seite des deutschen Weltmeisters Shkodran Mustafi mit unaufgeregten Auftritten.

Und Emery? Der dachte angesichts der Siegesserie natürlich nicht daran, etwas an seiner Aufstellung zu ändern.

Folglich durfte Sokratis zuletzt nur noch in der ungeliebten Europa League starten. Beim mit Spannung erwarteten Duell gegen Liverpool dürfte dem Routinier erneut nur die Zuschauerrolle bleiben.

Und das, obwohl das 2:2 gegen Crystal Palace zuletzt wieder einmal zeigte, dass die Londoner defensiv immer noch verwundbar sind.

Qualitativ wie quantitativ ist die Innenverteidigung mit Sokratis, Mustafi, Holding, dem jungen Griechen Konstantinos Mavropanos zu dünn besetzt. Laurent Koscielny fällt nach seinem Achillessehnenriss noch aus.

Wie lange planen die Gunners mit Sokratis?

Zwar wird Sokratis schon allein aufgrund des rappenvollen Terminkalenders der Gunners noch die eine oder andere Bewährungschance erhalten, dennoch scheint der 83-fache griechische Nationalspieler bei Arsenal nur eine Lösung auf Zeit zu sein.

Durch den Anspruch, mittelfristig wieder um den Premier-League-Titel mitzuspielen, wird der Ex-Bundesliga-Profi in der zukünftigen Kaderplanung wohl nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.

Zum Start seines England-Abenteuers hatte Sokratis seine Führungsqualitäten hervorgehoben: "Ein Anführer ist der Erste auf dem Platz und der Letzte, der vom Platz geht." Taten folgen lassen konnte er bislang nicht.

Jannik Kube

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