26.10.2018 09:14 Uhr

Klinsmann über Bayern: "Da halte ich mich raus"

Jürgen Klinsmann ist dem FC Bayern
Jürgen Klinsmann ist dem FC Bayern "immer noch dankbar"

Auch wenn sich Fußball-Bundesligist FC Bayern München nach zwei Siegen in Folge auf dem besten Weg aus der sportlichen Krise befindet, so ernten die Verantwortlichen beim Rekordmeister weiterhin Kritik für den Umgang mit der Situation. Der ehemalige Bayern-Coach Jürgen Klinsmann hält sich jedoch mit öffentlicher Kritik an seinem ehemaligen Arbeitgeber zurück.

"Ich habe das mitbekommen und mache mir natürlich meine eigenen Gedanken. Aber da bin ich etwas befangen, denn wenn ich jetzt etwas über die Bayern sagen würde – egal in welche Richtung - dann käme ein schönes Echo. Da halte ich mich lieber raus", hielt sich Klinsmann in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" bedeckt.

"Grundsätzlich ist es so, dass ich den höchsten Respekt vor den Bayern habe und noch immer dankbar bin, dass ich dort Trainer sein durfte. Es gab zwar viele Probleme, weil ich ganz andere Ideen als die Führung hatte und ich auch einiges schlucken musste - aber diese Lebenserfahrung kann mir keiner mehr nehmen", so der Ex-Nationalspieler.

Die Bayern-Bosse hatten im Rahmen der Negativserie mit einer breit angelegten Medienschelte für Schlagzeilen gesorgt.

Klinsmann lief einst als Spieler ab 1995 zwei Jahre für die Bayern auf und gewann dort die Meisterschaft und den UEFA Cup. Später übernahm er zwischen Juli 2008 und April 2009 auch das Traineramt bei den Münchnern.

Klinsmann geht von positiver Entwicklung beim VfB Stuttgart aus

Seine Karriere begann hingegen beim Bundesliga-Konkurrenten VfB Stuttgart. Die Schwaben sieht der in den USA lebende Fußballlehrer vor einer blühenden Zukunft.

"Auf vereinspolitischer Ebene wurden mit der Ausgliederung die richtigen Weichen in Richtung Kontinuität und Fortschritt gestellt. Der Verein kann jetzt weiter aufbauen und hat die Voraussetzungen, seinem Ziel näherkommen, möglichst schnell wieder auf der internationalen Bühne zu spielen", schildert der einstige Top-Stürmer seine Beobachtungen.

An der guten Perspektive ändere auch der schlechte Start in die Saison nichts: "Sportlich ist jetzt aber ein Fehlstart passiert. Die Mannschaft erscheint mir eigentlich gut genug, um unter den ersten Acht zu spielen."

Dennoch räumt der 54-Jährige ein, dass die Krise schnell überwunden werden müsse: "Aber jetzt müssen dringend Punkte her. Denn wenn man länger unten drinhängt, wird es Überlebenskampf pur. Dann muss man nicht mehr darüber nachdenken, welche Art von Fußball man spielt – dann geht es nur noch um die Punkte. Der VfB hat keine Zeit mehr zu verlieren.

Klinsmann kann sich Rückkehr nach Deutschland vorstellen

Klinsmann selbst strebt nun nach fast zwei Jahren Pause von der großen Fußball-Bühne wieder nach einen Engagement als Trainer oder Sportdirektor. 

"Entscheidend ist, dass man im Verein menschlich zueinander passt, dass man gemeinsame Werte und Ziele hat und der sportliche Reiz und die Identität stimmt. Ich bin selbst gespannt, wohin die Reise geht", räumt der 108-fache deutsche Nationalspieler ein. Zuletzt hatte der ehemalige DFB-Coach die Nationalmannschaft der USA trainiert, war dort aber wegen Erfolglosigkeit 2016 entlassen worden.

"Ich bin für alles offen und kann mir auch eine Rückkehr nach Europa oder Deutschland vorstellen."

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