25.10.2018 23:33 Uhr

Das "Gelbe U-Boot" versenkt Rapid

Jubel bei Villarreal, Tristesse bei Rapid
Jubel bei Villarreal, Tristesse bei Rapid

Rapid geht mit einer katastrophalen Defensivleistung beim spanischen Primera-División-Nachzügler Villarreal unter und kassiert die höchste Europacupniederlage seit dem 0:6 in Valencia Anfang 2016.

Für Rapid hat es in der Europa League eine schwere Niederlage gesetzt. Die Wiener mussten sich am Donnerstagabend bei Villarreal mit 0:5 (0:3) geschlagen geben und fielen nach dem dritten Gruppenspiel erstmals aus den Aufstiegsrängen. Im vierten Pflichtspiel unter Trainer Dietmar Kühbauer war es die dritte Niederlage für die Grün-Weißen.

Pablo Fornals (26.), der kaum zu stoppende Karl Toko Ekambi (30.) und ein Eigentor von Mateo Barać (45.) sorgten schon nach der ersten Spielhälfte für klare Verhältnisse. Daniel Raba (63.) und Gerard Moreno (85.) legten nach der Pause nach.

Villarreal (5 Punkte) schob sich an Rapid (3) vorbei auf Rang eins, auf Platz zwei liegen punktegleich die Glasgow Rangers (5) nach einem 0:0 gegen Spartak Moskau (2). Der nächste Europa-League-Auftritt von Rapid ist das Rückspiel gegen Villarreal am 8. November in Wien.

Rapid gegen Villarreal in allen Belangen unterlegen

In der Bundesliga als Neunter klar hinter dem Plansoll, kassierte Rapid fünf Tage nach dem 0:3 gegen Hartberg international den nächsten Dämpfer. Der Auftritt der Grün-Weißen in der Kleinstadt nahe Valencia verlief ernüchternd. Dabei wollten die Wiener im Estadio de la Cerámica aus einer kompakten Defensive agieren. Deni Alar war die einzige nominelle Spitze, in der Rückwärtsbewegung machte bei den Hütteldorfern eine Fünferkette dicht. Die Chance, Villarreal zu überraschen, war groß wie nie, dachte man. "El Submarino Amarillo" holte zuletzt zwar ein 1:1 gegen Atlético Madrid, ist aber nur 16. in der Primera División und schonte Akteure wie den langjährigen spanischen Teamspieler Santi Cazorla (33).

Eine Abwehrschlacht entwickelte sich für Rapid nicht. Schwer machte es sich die Kühbauer-Elf selbst. Richard Strebinger wollte klären, schoss jedoch Ekambi an. Der Ball kullerte am Tor vorbei (8.). Ekambi ließ alleine vor Strebinger dann zweimal (14., 19.) Zielgenauigkeit vermissen, wobei den Aktionen grobe Schnitzer von Rapids Innenverteidigung vorausgingen. Bei seiner dritten Chance - neuerlich war Rapids Abwehr nicht im Bilde - machte es der Kameruner besser. Von Strebinger abgedrängt, legte er für Fornals auf, der volley vollendete.

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Rapid war angeschlagen und fing sich das 0:2 ein. Ekambi erwies sich endgültig als Schrecken der grünweißen Abwehr. Mit einem Haken ließ er seine Gegenspieler stehen und schloss knallhart ab. Es hätte vielleicht anders kommen können, hätte Alar bei der einzigen Chance der Wiener in der ersten Spielhälfte besser reagiert. Im Strafraum etwas glücklich an den Ball gekommen, produziert der Angreifer in der elften Minute nur einen Roller aufs Tor. Viel mehr war offensiv von den Gästen nicht zu sehen. Kurz vor dem Pausenpfiff kam der nächste Rückschlag. Wieder war es Ekambi, der nach einer Flanke per Kopf schneller war als Barać, der den Ball ins Tor ablenkte.

Rapid in Spanien seit 1976 torlos

Erinnerungen an das 0:6 bei Valencia im Sechzehntelfinale der Europa League 2016 wurden wach. Kühbauer reagierte, brachte Andrei Ivan für Marvin Potzmann und stellte auf eine Viererkette um. Dem ungeachtet, hätte Ekambi weiter nachlegen können (49.). Veton Berisha musste danach leicht benommen vom Feld, nachdem er unsanft mit dem Hinterkopf auf den Rasen gelandet war.

Villarreal agierte nun im Schongang, traf aber durch Raba noch ein weiteres Mal. Im Finish musste noch Jaume Costa nach einer "Schwalbe" mit Gelb-Rot vom Platz. Der eingewechselte Moreno legte trotzdem noch ein weiteres Tor für die Hausherren nach.

Für Villarreal war es der erste Heimsieg in dieser Saison überhaupt. Vier Tore hatten sie zuvor in Summe in sechs Auftritten zu Hause geschossen. Rapid gelang indes auch im fünfte Europacupspiel in Spanien in Folge (seit 1976) kein Treffer. Ivan hätte die Torsperre in der 90. Minute fast beendet, scheiterte mit einem Volley aber am gegnerischen Torhüter.

Während Villarreal ein Schützenfest feierte, gab es im zweiten Spiel der Gruppe G am Donnerstag keine Tore. Die Glasgow Rangers und Spartak Moskau trennten sich in Schottland torlos.

apa

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