Favre über Stürmersuche beim BVB: "Nicht einfach"

Kurz vor seinem ersten Spiel als Cheftrainer von Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig am Sonntag hat Lucien Favre über seine Ziele mit dem BVB gesprochen. Zudem offenbarte der Coach seine weiteren Planungen mit Mario Götze.
Der 60-Jährige tritt in Dortmund an, um zukünftig wieder Trophäen in die Stadt im östlichen Ruhrgebiet zu bringen. "Natürlich ist es unser Ziel, eine Mannschaft aufzubauen, die langfristig Titel holen kann - das kann ich klar sagen", legte sich der Schweizer gegenüber der "Sport Bild" fest.
Gleichzeitig relativierte Favre seine hoch gesteckten Ziele allerdings: "Manchmal dauert das zwei, drei Jahre. Ein Titel ist immer fantastisch, das Größte, was es gibt. Aber es geht nur peu á peu. Man benötigt eine gute Idee, und manchmal hängt es an nichts, ob der Plan aufgeht oder nicht."
Der Fußballlehrer selbst hat seit elf Jahren keine Silberware mehr gewonnen. Im Jahr 2007 gewann er mit dem FC Zürich die Meisterschaft in der Schweiz, ehe er im Anschluss als Coach von Hertha BSC in die Bundesliga wechselte.
Favre: Stürmersuche "ist nicht einfach"
Angesichts des kurz vor Saisonstart immer noch fehlenden Mittelstürmers im Kader übt Favre derweil keinen Druck auf die Vereinsführung des Borussia aus. "Es ist nicht einfach, einen passenden Spieler zu finden. Die Ablösesummen sind verrückt, aber ich akzeptiere das ohne Probleme."
Nachdem der langjährige Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang die Dortmunder im Winter verlassen hat und Michy Batshuayi nach halbjährigem Leihgeschäft hat der BVB noch keinen Nachfolger. Zwischenzeitlich waren der Ex-Münchner Mario Mandzukic (Juventus Turin) und der von Liverpool zuletzt an Wolfsburg ausgeliehene Divock Origi im Gespräch. Nun soll laut "Bild"-Zeitung Paco Alcácer vom FC Barcelona der Wunsch-Kandidat sein.
BVB laut Favre noch zu ungeduldig
Derzeit sieht Favre seine BVB-Elf noch nicht in der Verfassung und Form, um nach sechs Jahren kompletter Dominanz des FC Bayern München den Angriff auf die Spitze schaffen zu können.
Es gebe "noch einiges zu korrigieren", was nach fünf gemeinsamen Trainingswochen und einem Pflichtspiel im DFB-Pokal (2:1 n.V. gegen Greuther Fürth) aber völlig normal sei.
"Wir verlieren manchmal zu schnell die Geduld. Wir spielen zu schnell nach vorne, anstatt die Situation zu beherrschen. Aber es wird besser und besser", sprach der neue Linienchef über die vielleicht größte taktische Schwachstelle im Spiel des BVB.
Favre lobt Mario Götze
Im Hinblick auf den aufgeblähten Kader der Dortmunder mit 29 Spielern kündigte Favre an, dass es bis zum Ende der Transferphase noch einige unbequeme Entscheidungen zu treffen gebe.
"Das Entscheidende ist, dass ich jedem die Wahrheit sage. Ob es sich lohnt, zu bleiben, oder er woanders vielleicht mehr spielen könnte. Ein Spieler hat es verdient, dass man ehrlich mit ihm ist", meinte er im Hinblick auf die vielen Wackelkandidaten im Team, zu denen dem Vernehmen nach Julian Weigl, Nuri Sahin, Sebastian Rode oder Dzenis Burnic zählen. Aus dieser Situation wolle er das Beste für den Klub herausholen, ergänzte Favre.
Ein weiterer Mittelfeldakteur gilt in den Planungen des Taktikfuchses als gesetzt. Mario Götze werde seine Einsatzzeiten und Chancen auf dem Feld bekommen, versicherte Favre. Auch auf eine Position für den WM-Finaltorschützen von 2014 legte sich der Schweizer fest: "Die Neuneinhalb ist seine beste Position."
"Mit Spielern, die intelligent spielen, kannst du alles machen – und Mario Götze spielt sehr intelligent. Er bewegt sich richtig. Er kombiniert richtig", lobte Favre seine Nummer 10.