07.08.2018 14:43 Uhr

BVB-Mittelfeld: Fünf Streichkandidaten müssen zittern

BVB-Streichkandidaten (v.l.): Julian Weigl, Nuri Sahin, Shinji Kagawa, Sebastian Rode, Dzenis Burnic
BVB-Streichkandidaten (v.l.): Julian Weigl, Nuri Sahin, Shinji Kagawa, Sebastian Rode, Dzenis Burnic

Der Königstransfer von Axel Witsel hat den Konkurrenzkampf im Mittelfeld von Borussia Dortmund nochmals verschärft. sport.de analysiert die Situation von fünf Streichkandidaten, die den BVB noch verlassen könnten.

  • Julian Weigl

Der 22-Jährige wird die Witsel-Verpflichtung vermutlich am meisten zu spüren bekommen. Belgiens WM-Star beansprucht nämlich genau die Rolle, die der Youngster in seinen bislang zwei Jahren in Dortmund zunächst brillant, zuletzt aber mit eher wechselhaften Leistungen ausfüllte.

Weigl ist als Abräumer und vor allem Stratege vor der Abwehr fortan nicht mehr konkurrenzlos. Der frühere Münchner wird deutlich konstanter auftreten müssen als in der abgelaufenen Saison, um erneut auf regelmäßige Einsatzzeit zu kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass ihn in der Vorbereitung lange eine hartnäckige Adduktorenverletzung stoppte.

Ein Abgang des fünffachen Nationalspielers ist angesichts dieser Situation nicht gänzlich ausgeschlossen. Vor allem Paris Saint-Germain mit Weigls Förderer Thomas Tuchel soll seine Fühler ausgestreckt haben.

Bei einer Ablösesumme von deutlich mehr als 50 Millionen Euro könnte der BVB schwach werden. Momentan sieht es aber eher nach einem Verbleib Weigls im Ruhrgebiet aus.

Abgangswahrscheinlichkeit: 10 Prozent

  • Nuri Sahin

Ganz anders stellt sich die Situation bei Urgestein Sahin dar. Der Routinier hat angesichts der Fülle an hochwertig(er)en Alternativen auf seiner Position eigentlich keine Zukunft mehr im schwarz-gelben Trikot.

Schon seit Monaten steht dem Vernehmen nach fest, dass der BVB bei einem Angebot für den früheren türkischen Nationalspieler gesprächsbereit wäre.

Allein, bislang gibt es offenbar keine ernsthaften Interessenten für den 29-Jährigen, der in den letzten Jahren nicht nur mit zahlreichen Formtiefs sondern auch vielen Verletzungen zu kämpfen hatte.

Denkbar ist deshalb, dass Sahin bis zum Ablauf seines Vertrags im Sommer 2019 noch bei seinem Herzensverein bleibt - dann wohl eher als eine Art "Integrationsbeauftrager" für Neuzugänge und junge Spieler denn als ernsthafte sportliche Alternative.

Abgangswahrscheinlichkeit: 30 Prozent

  • Shinji Kagawa

Nach seiner Rückkehr aus dem WM-Urlaub ist es bisher auffällig still um den japanischen Spielmacher. Kagawa dürfte qua Leistung eigentlich kein Verkaufskandidat sein, zu stark waren seine Vorstellungen in der Vorsaison.

Doch klar ist auch: Der BVB-Publikumsliebling wird nicht jünger, zuletzt machten dem inzwischen 29-Jährigen immer wieder Verletzungen zu schaffen.

Im Gegensatz zu Konkurrent Mario Götze ist der 1,75 Meter kleine Dribbler zudem nahezu ausschließlich auf die zentrale offensive Rolle hinter den Spitzen festgelegt - eine Position, die es im System von Trainer Lucien Favre eigentlich nicht gibt.

Hartnäckig halten sich Gerüchte um ein Interesse des türkischen Spitzenklubs Besiktas an Kagawa. Angeblich bieten die Istanbuler fünf Millionen Euro Ablösesumme. Nicht überliefert ist bislang, ob sich der Rechtsfuß einen Wechsel an den Bosporus vorstellen kann.

Abgangswahrscheinlichkeit: 30 Prozent

  • Sebastian Rode

Der 2016 für satte zwölf Millionen Euro vom FC Bayern München verpflichtete frühere Frankfurter gilt als Streichkandidat Nummer eins im Mittelfeld des BVB - nicht von ungefähr.

Rode bekam in seinen zwei Jahren bei der Borussia auch aufgrund von Verletzungen kein Bein auf die Erde. Die eigentlich ihm zugedachte Rolle als Mentalitätsspieler sollen nun die Neuzugänge Witsel und Thomas Delaney ausfüllen. 

Geht beim BVB ein werthaltiges Angebot für Rode ein, dürften die Verantwortlichen mehr als gesprächsbereit sein. Ob ein Klub allerdings bereit ist, den 27-Jährigen aus seinem bis 2020 laufenden Vertrag herauszukaufen und sein durchaus üppiges Gehalt zu übernehmen, ist fraglich.

Abgangswahrscheinlichkeit: 50 Prozent

  • Dzenis Burnic

Das 20 Jahre alte Eigengewächs galt vor zwei, drei Jahren als großes Versprechen für die Zukunft, konnte sich bei den Dortmunder Profis aber bislang nicht für höhere Aufgaben empfehlen.

Auch die Leihe zum VfB Stuttgart in der vergangenen Spielzeit geriet zum Flop. Burnic stand für die Schwaben nur in acht Pflichtspielen auf dem Rasen.

Ganz aufgegeben hat der BVB den Glauben an den U20-Nationalspieler noch nicht. Ein weiteres Leihgeschäft ist deswegen denkbar. Angeblich beschäftigt sich der dänische Meister Bröndby IF mit Burnic. Trainer dort ist der frühere Bundesliga-Coach Alexander Zorniger.

Abgangswahrscheinlichkeit: 80 Prozent

Tobias Knoop

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