27.07.2018 17:04 Uhr

WM-Debakel: Matthias Ginter vermisst "Spirit von 2014"

Matthias Ginter spricht über das DFB-Team und Borussia Mönchengladbach
Matthias Ginter spricht über das DFB-Team und Borussia Mönchengladbach

Innenverteidiger Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach hat sich zu den Gründen für das frühe WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Russland geäußert. Auch zum Rücktritt von Mesut Özil bezog Ginter Stellung.

"Wir hatten als Mannschaft nicht so den Spirit wie 2014. Aber aus meiner Sicht gab es keine getrennten Lager. Wir haben einfach unsere Qualität nicht auf den Platz gebracht", sagte Ginter im Gladbacher Trainingslager am Tegernsee. 

Der Weltmeister von 2014, bei der Endrunde 2018 wie schon vor vier Jahren ohne Einsatz, ergänzte: "Der Urlaub hat gut getan, um das frühe Ausscheiden zu verarbeiten. Ich war genau wie jeder Fan enttäuscht, weil wir uns viel mehr vorgenommen hatten. Es hat deshalb auch ein bisschen wehgetan, im Urlaub die K.o.-Spiele zu sehen."

Seine Reservistenrolle habe den Frust aber nicht zusätzlich verstärkt. "Klar will jeder spielen. Aber wenn der Trainer seine Entscheidung trifft, welche elf Mann spielen, muss man sein Ego für den Mannschaftserfolg hintenanstellen", sagte der 24-Jährige. Der Blick gehe nun wieder nach vorne, kündigte Ginter an.

Ginter äußert sich zurückhaltend zur Causa Özil

Zur Causa Özil äußerte sich der frühere BVB-Profi zurückhaltend. "Ich kenne jetzt auch nicht alle Hintergründe und weiß, was genau abgelaufen ist, aber ich glaube, dass der Fußball generell immer ein gutes Bindeglied war, der Spieler aus verschiedenen Ländern und verschiedene Religionen zusammengeführt hat. Das wird auch immer so bleiben. Der Fußball besitzt eine verbindende Kraft."

Seinen Wechsel von Dortmund nach Gladbach bewertete Ginter erneut positiv: "Es hat mir gut getan, zu Borussia zu kommen, weil ich hier Stammspieler auf einer Position bin und mich als Persönlichkeit weiterentwickeln kann."

Er wolle "durch Leistungen vorangehen", kündigte Ginter an. "Mit viel Reden ist noch keiner zum Führungsspieler geworden. Es ist ganz normal, dass ich durch meine Erfahrung die nächsten Schritte machen will. Die ersten Schritte habe ich schon in der vergangenen Saison gemacht durch den Wechsel."

Das letztlich durchwachsene Ergebnis der Vorsaison, die für die Gladbacher auf Rang neun endete, machte Ginter vor allem an einzelnen schwachen Partien fest: "Wir hatten viele Spiele, die nicht schlecht waren, aber auch drei, vier Spiele, in denen wir richtig untergegangen sind. Durch die drei hohen Niederlagen in München und Dortmund sowie gegen Leverkusen hatten wir schon 16 Gegentore. Dann ist es schwierig, am Ende der Saison noch eine gute Marke aufzustellen."

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