06.07.2018 13:58 Uhr

BVB-Vorstellung: Favre verrät seine Dortmund-Pläne

Lucien Favre übernimmt den BVB
Lucien Favre übernimmt den BVB

Lucien Favre hat bei seiner offiziellen Vorstellung als Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund seine Freude über das Zustandekommen seines Wechsels im zweiten Anlauf zu den Schwarz-Gelben zum Ausdruck gebracht.

"Wenn der BVB kommt, kannst du nicht ablehnen. Das ist unmöglich", sagte der 60-Jährige, der zur neuen Saison die Nachfolge von Peter Stöger antritt. 

Der Kontakt mit dem achtmaligen deutschen Meister sei nie abgerissen, sagte Favre. Der hoch angesehene Coach war nach Aussage von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bereits in der vergangenen Saison der "Wunschkandidat" auf den Trainerposten bei der Borussia gewesen. Damals erhielt Favre vom französischen Erstligisten OGC Nizza, bei dem er die vergangenen beiden Spielzeiten tätig war, aber keine Freigabe. 

Watzke bemühte sich indes, die Erwartungshaltung an den neuen Trainer zu senken. "Wir haben keine Titelträume, arbeiten aber hochambitioniert", sagte Watzke, "solange ich bei Borussia Dortmund in der Verantwortung stehe, wird als Ziel immer die Champions League ausgegeben."

"Ein kleinerer Kader wäre wünschenswert"

Er plädierte dafür dem früheren Berliner und Gladbacher Trainer Favre einfach arbeiten zu lassen: "Ein Neustart braucht eine realistische Erwartungshaltung und ein bisschen Geduld." Auch Favre glaubt, dass sein Spielsystem nicht von jetzt auf gleich in Fleisch und Blut übergehe: "Bis wir das beherrschen, werden wir Zeit brauchen."

Einer Meinung ist Favre mit Sportdirektor Michael Zorc über die Größe des Kaders, der mit aktuell 30 Spielern überdurchschnittlich groß ist. "Wir sind uns einig, dass ein kleinerer Kader wünschenswert wäre", sagte Zorc. 

Der BVB nimmt am Samstag und Sonntag mit obligatorischen Leistungstest als letzter Bundesligist den Vorbereitung auf die neue Saison auf. Die erste Trainingseinheit mit Ball findet am Montag auf dem Trainingsgelände in Brackel statt.


Die wichtigsten Aussagen der BVB-PK im Überblick:

+++ Watzke zur Kadersituation +++
"Wir sind uns alle einig, dass ein kleinerer Kader wünschenswert wäre."

+++ Favre über den Kader +++
"Alle wissen, dass der Kader groß ist. Aber ich denke, dass es noch Bewegung in die eine oder andere Richtung geben wird."

+++ Favre über Reus +++
"Wir hatten zuletzt 2012 Kontakt. Wir brauchten das nicht. In Gladbach hat das mit Marco und mir sehr gut funktioniert. Aber ich freue mich natürlich, wieder mit ihm zusammen zuarbeiten. Ich kenne seine Qualitäten und weiß, was er kann."

+++ Favre über seinen Philosophie +++
"Wir müssen von Anfang an das Spiel machen. Wir müssen das Spiel im Mittelfeld beherrschen und die Lücke nach vorne finden. Wir müssen es beherrschen, sehr hoch zu spielen. Aber wir müssen auch das Konterspiel beherrschen. Sonst bist du keine große Mannschaft. Aber das braucht Zeit."

+++ Favres erstes Statement +++
"Wir hatten immer Kontakt. Ich freue mich, hier her zu kommen. Wenn der BVB anfragt, kannst du nicht ablehnen. Ich freue mich auf die Herausforderung."

+++ Zorc über Favre +++
"Seine Mannschaften hatten immer eine klare Spielphilosophie. Er mag Mannschaften, die den Ball haben wollen. Sie haben immer eine sehr gute Balance zwischen Offensive und Defensive im Spiel. Das ist kennzeichnend für sein Spiel. Darüberhinaus arbeitet er gerne mit jungen Spielern zusammen. Er macht einzelne Spieler besser und entwickelt sie."

+++ Watzke über die Saisonziele +++

"Uns war immer klar, dass wir um alles so zu schaffen, wie wir uns das vorstellen, zwei Transferperdioden brauchen. Dafür ist der Markt auch zu überhitzt. Wir haben eine realistische Erwartungshaltung, aber sind hoch ambitioniert. Wir haben immer als Ziel die Champions-League-Qualifikation."

+++ Watzke eröffnet +++
"Die ganz große positive Seite ist, dass wir Lucien Favre vorstellen. Zum Namen muss man nicht mehr viel sagen. Wir sind sehr froh, ihn heute präsentieren zu können. Wir haben schon öfter versucht, zusammen zu kommen. Was nicht geklappt hat. Er war letzte Saison schon unser Wunschkandidat, was sich nicht realisieren ließ, weil ihn Nizza nicht gehen ließ. Auf seinen früheren Stationen hat er nicht nur sehr erfolgreich gearbeitet, sondern auch das Potenzial ausgeschöpft. Wir hoffen, dass sich das beim BVB fortsetzt."

+++ Es ist angerichtet +++
Mediendirektor Sascha Fligge hat bereits den Presseraum betreten. Die Favre-Vorstellung steht jetzt kurz bevor.

+++ Eiertanz? +++
Noch ist unsicher, was die Zukunft mit Favre bringt. Während das Fachwissen des Schweizers unbestritten ist, birgt seine Persönlichkeitsstruktur ein großes Risiko für den BVB.

+++ Noch ohne Reus +++
Zum Trainingsstart wird der Schweizer Fußballlehrer auf einige Nationalspieler verzichten müssen. Immerhin: DFB-Kicker Marco Reus wird unverhofft mit auf USA-Reise gehen.

+++ Hertha, Gladbach, BVB +++
Der BVB, so Favre bei seiner Vertragsunterschrift Ende Mai, zähle zu den "interessantesten Klubs in ganz Europa". Außerdem freue er sich "auf die Rückkehr in die Bundesliga", erklärte der neue Mann an der Seitenlinie. Bei den Schwarzgelben wartet eine Mammutaufgabe auf den 60-Jährigen, denn in Dortmund steht ein Umbruch an. 

 

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