20.06.2018 16:29 Uhr

Schnell, schneller, Sükür: Die WM-Blitztore

Hakan Sükür (l.) im Duell mit Südkoreas Sang Chul Yoo.
Hakan Sükür (l.) im Duell mit Südkoreas Sang Chul Yoo.

Ehe sich der Torhüter versieht, ist das Leder schon im Netz: Bei den WM-Endrunden kam es schon zu so manchem Blitztor. Das schnellste WM-Tor aller Zeiten fiel übrigens nach nur elf Sekunden. Wird dieser Rekord bei der bevorstehenden WM in Russland gebrochen? sport.de stellt die fünf schnellsten WM-Tore vor. 

  • Platz 5: Clint Dempsey (USA)

Bei der WM 2014 braucht Clint Dempsey lediglich 30 Sekunden, um das Spielgerät im Gehäuse der Ghanaer zu versenken. Damit bringt "Captain America" sein Team auf die Siegerstraße gegen die Afrikaner. Zwar kommen die Black Stars noch einmal heran, doch ein spätes Tor von John Brooks sichert den US-Boys mit dem 2:1 den Dreier.

Als Gruppenzweiter qualifizieren sich die Amerikaner hinter Deutschland schließlich für das Achtelfinale. Dort müssen sie sich Belgien mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Dempsey erzielt noch einen weiteren Turniertreffer. Gemeinsam mit Landon Donovan ist der Seattle-Sounders-Angreifer Rekordtorschütze der USA (je 57 Tore).

  • Platz 4: Bryan Robson (England)

England gegen Frankreich bei der WM 1982. Nach 28 Sekunden im Hexenkessel San Mamés in Bilbao kommt Bryan Robson nach einem per Kopf verlängerten Einwurf im Sechzehner der Franzosen an den Ball und versenkt das Leder. 66 Minuten später lässt der damalige Manchester-United-Kicker seinen zweiten Treffer folgen.

England gewinnt mit 3:1 und stürmt zum Gruppensieg. In der zweiten Runde ist aber Schluss für die Three Lions. Robson wurde bei den Red Devils zu einer Legende. Der Mittelfeldspieler ist bis heute der Spieler, der am längsten das Kapitänsamt bei United inne hatte (1982-1994).

  • Platz 3: Ernst Lehner (Deutschland)

Die zweite Ausgabe der Weltmeisterschaft findet 1934 in Italien statt. 16 Teams duellieren sich dabei im K.o.-Modus. Deutschland schafft es nach Siegen gegen Belgien (5:2) und Schweden (2:1) ins Halbfinale, unterliegt dort jedoch der Tschechoslowakei (1:3). Im Spiel um Platz drei gegen Österreich (3:2) folgt dann der große Auftritt von Ernst Lehner.

Nur 25 Sekunden braucht der Stürmer, um die Führung für Deutschland zu besorgen. Nachdem der österreichische Keeper Peter Platzer den ersten Schuss des Spiels nach vorne abwehrt, muss Lehner nur noch einschieben. Der Treffer ist gleichzeitig das erste Länderspieltor des Schwaben. Bis 1942 sollten noch 30 weitere folgen. Damit avanciert der Offensivspieler zum besten deutschen Torjäger in der damaligen Zeit. Bis September 2006 gehört Lehner gar zu den Top-Ten-Torschützen im DFB-Dress. Dann überholen jedoch gewisse DFB-Kicker namens Miroslav Klose und Michael Ballack den Blitztorschützen.

  • Platz 2: Vaclav Masek (Tschechoslowakei)

Antonio Cabrajal muss sich vorgekommen sein wie im falschen Film. Im Gruppenspiel gegen die Tschechoslowakei bei der WM 1962 in Chile hat sein Team Anstoß, doch 15 Sekunden später muss er den Ball aus dem eigenen Netz holen. Vaclav Masek bringt den Ball in Cabrajals Tor unter und stellt damit einen neuen Rekord auf.

Auch wenn die Tschechoslowaken mit 1:3 verlieren, ziehen sie in die nächste Runde ein und stehen später sogar im Finale. Dort unterliegen sie aber den Brasilianern um Superstar Garrincha. Maseks Rekord sollte 40 Jahre bestehen, bis er 2002 geknackt wird...

  • Platz 1: Hakan Sükür (Türkei)

Zwei Pässe dürfen die Südkoreaner im Spiel um Platz drei bei der WM 2002 spielen, ehe der Ball bei Hakan Sükür liegt. Der Türke reagiert nach Ballgewinn kurz vor der Strafraumkante blitzschnell und schließt mit links ab. Sage und schreibe elf Sekunden sind da lediglich gespielt - Rekord! 

Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea avanciert die Türkei nicht zuletzt durch Sükürs Blitztor zum Überraschungsteam und wird am Ende sensationell Dritter.

Spätestens mit diesem Treffer wird der Angreifer zum türkischen Volkshelden. "Danke. Ihr seid großartig", jubelt die türkische Tageszeitung "Aksam". Sükür habe "seinen Namen in die Fußballgeschichte eingetragen", feiert die Online-Zeitung "Sabah" den "Bullen vom Bosporus".

Sebastian Ernst

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