13.06.2018 13:42 Uhr

Players to watch: Dembélé-Erbe und Robben-Klon

Cristian Pavón ist einer der Hoffnungsträger der Albiceleste
Cristian Pavón ist einer der Hoffnungsträger der Albiceleste

Die Fußball-WM wird auch im Jahr 2018 zur großen Bühne für Spieler werden, die es bis jetzt noch nicht ins Rampenlicht geschafft haben. weltfussball stellt fünf junge Profis vor, die den Durchbruch schaffen könnten.

  • Cristian Pavón (Argentinien/Boca Juniors)

Bis vor einem Jahr war der Name Cristian Pavón in Europa nur unter Experten weit verbreitet. Das ist mittlerweile anders. Der große FC Barcelona soll gute Karten im Poker um den 22-Jährigen haben. Lionel Messi höchstpersönlich sagt über das Zusammenspiel mit dem Mittelfeldspieler: "Die Wahrheit ist, dass ich mit ihm einen neuen Partner gefunden habe. Er ist ein sehr guter Spieler, sehr schnell und anders als die Spieler, die im Team sind."

Während Pavón in seiner Jugend eher in der Zentrale auflief, hat es ihn bei den Boca Juniors zuletzt auf die rechte Seite verschlagen. Mit seiner extremen Schnelligkeit und Passsicherheit könnte er in der Albiceleste auf dieser Position sogar Ángel Di María verdrängen.

"Er ist ein Spieler, der sehr gut mit Lionel Messi harmoniert, weil er immer den freien Raum sucht und anspielbar ist. Ich hoffe, dass er sich bei uns durchsetzen kann", lobte Nationaltrainer Jorge Sampaoli den 22-Jährigen. Erfüllt Pavón die in ihn gesetzten Erwartungen bei der WM, könnte Messi die Rolle als Alleinunterhalter womöglich endlich ablegen.

  • Pione Sisto (Dänemark/Celta Vigo)

Ein echtes "Mentalitätsmonster" und "Arbeitstier" steht der dänischen Auswahl in Russland mit Pione Sisto zur Verfügung. Der 23-Jährige, der einst als Flüchtling aus dem Sudan nach Europa kam, beeindruckte schon seine Jugendtrainer in Midtjylland mit einer bewundernswerten Einstellung. Statt zwölf Stunden trainierte der Außenstürmer 24 Stunden die Woche. Der Lohn: der Sprung ins Profi-Geschäft.

Mittlerweile kickt der Flügelstürmer bei Celta Vigo in Spanien. Für sechs Millionen Euro wechselte Sisto im Sommer 2016 in die Primera División - zwei Jahre später hat sich sein Marktwert verdreifacht. Aus gutem Grund: Sein Spiel erinnert an Arjen Robben. Auch er liebt es, vom Flügel in die Mitte zu ziehen und brandgefährlich abzuschließen. Allerdings neigt auch er dazu, manchmal zu eigensinnig zu agieren und sich im Dribbling zu verrennen. 

Der aktuelle "Ego-Trip" ist auch im dänischen Lager Gesprächsthema. "Wir müssen mit ihm arbeiten. Er war zuletzt sehr stark, aber er ist noch jung. Vielleicht hat er seine Linie deswegen etwas verloren", sagte Nationalcoach Age Hareide. Findet Sisto besagte Linie in Russland wieder, könnte er neben Christian Eriksen für "Danish Dynamite" die bestimmende Figur werden.

  • Hirving Lozano (Mexiko/PSV Eindhoven)

Nach einer sensationellen Premierensaison in der Eredivisie hat es Hirving Lozano längst auf die Zettel der ganz großen Vereine geschafft. Borussia Dortmund, Atlético Madrid, Manchester United, Chelsea und Inter sollen interessiert sein. 17 Tore und acht Assists steuerte der 22-Jährige in 29 Spielen bei - und war damit einer der Hauptfaktoren auf dem Weg zum Titelgewinn der PSV Eindhoven.

Lozanos Spielweise ähnelt der von Superstar Luis Suárez. Der Mexikaner verfügt wie der Barca-Stürmer über einen enormen Antritt und ein eiskaltes Finish. Die Kehrseite: Wie Suárez brennen auch ihm ab und an die Sicherungen durch. Er provoziert und lässt sich provozieren. Sein Temperament hat ihm in der vergangenen Saison zwei Platzverweise beschert. Für "El Tri" soll er bei der WM dennoch zu einem entscheidenden Faktor werden.

Mexikos Coach Juan Carlos Osorio bescheinigt Lozano das Potenzial, "ein herausragender Spieler" zu werden. In Russland bekommt der 22-Jährige unter anderem gegen Deutschland die Chance, dieses Potenzial abzurufen. Gelingt ihm dies, dürfte seine Zeit in Eindhoven sehr bald der Vergangenheit angehören. 

  • Ismaila Sarr (Senegal/Stade Rennes)

Seit zwei Jahren bringt der 20-jährige Senegalese die Rechtsverteidiger in der französischen Ligue 1 zur Verzweiflung. Dabei glänzt Sarr als Vorbereiter und auch als Torschütze. 20 Scorerpunkte in den letzten beiden Spielzeiten unterstreichen die Torgefahr des Außenstürmers, der Stade Rennes in dieser Saison erstmals seit elf Jahren wieder in den Europacup führte.

Sarr ist mit und ohne Ball eine Gefahr für jede Hintermannschaft. Der dribbelstarke, pfeilschnelle und trickreiche Rechtsfuß wird von den Medien nicht umsonst als "neuer Dembélé" bezeichnet. "Er erinnert mich ein bisschen an Thierry Henry", schwärmt Rennes-Coach Sabri Lamouchi von seinem Schützling, der neben Neymar und Nabil Fekir einer der meistgefoulten Spieler der Ligue-1-Saison war.

Inwieweit Sarr sein Potenzial mit der senegalesischen Nationalmannschaft bei der WM abrufen kann, bleibt abzuwarten. Die Afrikaner spielen trotz herausragender Offensivkünstler einen eher defensiv geprägten Fußball. Sollten die "Löwen von Teranga" die Gruppenphase überstehen, sollte sich niemand wundern, wenn der 20-Jährige dabei einer der entscheidenden Faktoren gewesen ist.

  • Rodrigo Bentancur (Uruguay/Juventus Turin)

Der italienische Rekordmeister aus Turin machte im Sommer das Rennen um den 20-jährigen Mittelfeldspieler. Zehn Millionen Euro zahlten die Bianconeri für den Mann, dem die Zukunft gehören könnte. Bentancurs erstes Jahr in der Serie A verlief vielversprechend. 27 Pflichtspieleinsätze, fünf davon in der Champions League, zeigen das Vertrauen, das die Alte Dame in den Südamerikaner setzt.

Schon als Teenager stieg der Uruguayer beim argentinischen Traditionsklub Boca Juniors zu den Leistungsträgern auf. Seine Zweikampfstärke und Spielübersicht gelten als außergewöhnlich. Heute gehört er zu den Stammspielern bei der Selección, einem der Geheimfavoriten auf den WM-Titel.

Superstar Luis Suárez sagt über den Youngster: "Ich habe großes Vertrauen zu ihm, er hat besondere Fähigkeiten und kann das Spiel kontrollieren." Sollte Bentancur seine Qualitäten auch in Russland auf den Platz bringen, könnte aus einem der Geheimfavoriten ein ganz heißer Tipp werden.

Christian Schenzel

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