Heynckes "könnte auf Bierdusche verzichten"

Nach fast 53 Jahren im Profi-Geschäft neigt sich die Ära von Jupp Heynckes dem Ende zu. Auf der PK vor seinem letztem Bundesligaspiel sprach der 73-Jährige über seine Emotionen, die anstehende Meisterfeier und ein unangenehmes Feier-Ritual.
Das letzte Heimspiel seiner Karriere empfindet Heynckes nicht wirklich als Abschied, da am kommenden Wochenende noch das Pokalfinale ansteht, erklärte der Coach.
Zudem unterscheide sich daher Moment für ihn auch maßgeblich von seinem offiziellen Rücktritt 2013: "Es ist mein letztes Spiel in der Allianz Arena, aber vor fünf Jahren war das noch mal etwas anderes. Da hatten wir danach noch zwei Endspiele, das war für mich der große Abschluss meiner Profikarriere. Die letzten acht Monate waren eine Art Zubrot."
Trotzdem freut er sich auch in diesem Jahr auf die Meisterfeier: "Der FC Bayern versteht es ja, im ganz großen Rahmen zu feiern." Gerade nach dem verlorenen Halbfinale in der Champions League solle man solche Momente genießen: "Auch hier haben die Fans schon gelitten, das ist noch nicht so lange her, dass wir eine große Enttäuschung erlebt haben. Deswegen müssen wir die Momente genießen, die uns der Alltag gibt."
"Auf die Bierdusche könnte ich aber verzichten", erklärte Heynckes mit einem Schmunzeln.
"Der #FCBayern versteht es ja, in ganz großem Rahmen zu feiern. Auf die Weißbier-Dusche könnte ich allerdings verzichten." 😉 #Jupp #MiaSanMia pic.twitter.com/dMH0yTxeE9
— FC Bayern München (@FCBayern) 11. Mai 2018
Keine Rücksicht auf Lewandowski
In sportlicher Hinsicht sei es Priorität, gut vorbereitet in das Spiel zu gehen und gegen einen Gegner, der sich noch Hoffnung auf die Euro League macht, dem Publikum ein gutes Spiel zeigen.
Trotz des geringen sportlichen Werts des Spiels für den Rekordmeister will sich Heynckes nicht auf Experimente einlassen. Ebenso wenig seien für ihn persönliche Ziele von einzelnen Spieler relevant für die Aufstellung. Folglich ist es für ihn keine Priorität, dass Robert Lewandowski, der derzeit bei 29 Toren steht, noch die magische 30er-Marke knackt.
In seiner persönlichen Zukunft will Heynckes eine gewisse Distanz zum Fußball gewinnen, nicht mehr jedes Testspiel gucken und am Samstag um 15 Uhr "vielleicht auch mal ein Nickerchen" machen. Topspiele wie bei der WM werde er aber weiter verfolgen.