Heidel nimmt zu Meyer-Rauswurf Stellung

Schalke 04 hat Nationalspieler Max Meyer nach dessen öffentlichen Mobbing-Vorwürfen suspendiert. Das hat der Tabellenzweite der Bundesliga am Montag mitgeteilt. Am Abend des gleichen Tages nahm Sportvorstand Christian Heidel in der Sendung "Sky90" zum Rauswurf des Mittelfeldmannes Stellung.
"Es hat sich ja Sonntagabend schon angedeutet, da bekam ich eine Meldung, dass etwas in der Zeitung stehen soll. Am Montag stand dann das Telefon nicht mehr still", ließ Heidel einen Einblick in seinen Arbeitsalltag zu.
Gern hätte er mit Meyer über den Fall und die geplante Freistellung gesprochen, doch dieser habe sich geweigert. "Ich wollte es ihm persönlich mitteilen, habe ihn zu einem Gespräch eingeladen. Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als es ihm schriftlich mitzuteilen. Per Post, per E-Mail - und auch per Telefon", sagte der 54-Jährige.
Mobbing? Für Heidel völlig unverständlich
Der Manager zeigte wenig Verständnis für die Aussagen des 22-Jährigen. "Ich finde es schon sehr mutig, sich als Mobbing-Opfer zu bezeichnen, wenn man weiß, wie es Mobbing-Opfern wirklich geht. Dieser Vergleich ist an den Haaren herbeigezogen", erklärte Heidel und fügte an: "Ich weiß bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht, was in ihm vorgeht."
Im Dezember letzten Jahres habe Heidel noch eine Dreiviertelstunde mit Meyer im Büro gesessen und gemeinsam ausgelotet, ob er mit dem Berater des U21-Europameisters in Verbindung treten und über eine Verlängerung verhandeln darf. Der Spieler habe zugestimmt. Behauptungen, es habe keinerlei Kontakt gegeben, seien also nicht wahr, so der 54-Jährige.
"Ich habe Max Meyer nie dafür kritisiert, dass er seinen Vertrag bis zum letzten Tag erfüllt und nicht verlängert, das ist sein gutes Recht", sagte der Sportvorstand.