09.03.2018 12:52 Uhr

Letzter HSV-Strohhalm - was wird aus Hollerbach?

Bernd Hollerbach muss mit dem HSV unbedingt punkten
Bernd Hollerbach muss mit dem HSV unbedingt punkten

Der HSV such einen neuen Klubchef sowie Sportdirektor - und vielleicht bald auch wieder einen neuen Trainer. Das Spiel bei Bayern München könnte für Bernd Hollerbach schon ein Endspiel sein.

Bernd Hoffmann bastelt an der Zukunft des Hamburger SV. Während der neue starke Mann unter Hochdruck nach Verbündeten für den ausgerufenen "Neuanfang" des abgestürzten Traditionsvereins fahndet, rückt unmittelbar vor dem Spiel bei Bayern München eine weitere Personalie in den Mittelpunkt: Was wird aus Trainer Bernd Hollerbach?

Die Partie beim Tabellenführer am Samstag (15:30 Uhr) - seine erst siebte auf der HSV-Bank - könnte auch schon seine letzte sein. "Fliegt Hollerbach schon am Sonntag?", titelte die "Hamburger Morgenpost" am Freitag.

"Stand heute halte ich einen Trainerwechsel nicht für möglich", hatte Frank Wettstein, der kommissarische Vorstandschef des Tabellenvorletzten, am selbst für Hamburger Verhältnisse denkwürdigen Donnerstag gesagt. Eine Jobgarantie klingt anders - zumal die ehemaligen Bosse Heribert Bruchhagen (Vorstandschef) und Jens Todt (Sportdirektor), die Hollerbach erst am 22. Januar verpflichtet hatten, nun Geschichte sind. "Es hat sich einiges verändert", sagte Hollerbach.

Geht die Pleite-Serie weiter?

Hoffmann krempelt den HSV in der wohl schlimmsten Krise der Vereinsgeschichte als neuer Aufsichtsratschef ordentlich um - und dabei gerät auch der Trainer in den Fokus. Seine bisherige Bilanz ist dürftig: Drei Unentschieden und drei Niederlagen. Eigentlich ist der Klassenerhalt nur noch mit einem mittelgroßen Fußball-Wunder zu schaffen. Und nun muss der wankende Dino auch noch in München ran, das weckt keine schönen Erinnerungen.

0:8, 0:5, 0:8, 1:3, 2:9, 0:5, 0:6 - in den vergangenen sieben Partien in München kassierte der HSV 44 Tore. Letztmals holte der HSV vor zehn Jahren einen Punkt in der bayerischen Metropole. In dieser Saison schoss allein Bayern-Stürmer Robert Lewandowski mehr Tore (20) als der HSV (18). "Dass es schwer wird, ist keine Frage", sagte Hollerbach, der weiter an die Rettung glauben will: "Das versuche ich auch der Mannschaft immer wieder zu vermitteln. Es ist noch nichts entschieden. Wir werden bis zum Schluss alles reinhauen."

"Die Spieler wollen"

Doch Grundtugenden wie kämpfen, laufen und grätschen dürften nicht reichen, um weiter auf der großen Bühne Fußball zu spielen. In München droht den Hamburgern nun nicht nur die nächste Klatsche. Wenn es ganz schlimm kommt, rutschen die Hanseaten nach diesem Spieltag auf den letzten Tabellenplatz ab und haben womöglich zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. "Die Situation ist allen bewusst. Die Spieler wollen", sagte Hollerbach, der Trainer auf Abruf: "Aufgeben ist keine Option."

Spätestens im Sommer wird Hollerbach (Vertrag bis 2019) abgelöst - dies gilt in der Hansestadt mittlerweile als sicher. Wann ein neuer Vorstandsvorsitzender und der neue Sportchef ihre Arbeit aufnehmen, ist weiter unklar. "Ich werde kein Datum und auch keine Namen nennen. Wir erstellen ein konkretes Anforderungsprofil und starten einen geordneten Prozess, mit dem wir den besten Kandidaten für den HSV finden wollen", sagte Hoffmann über die Besetzung der Klubspitze.

Nach Informationen der Sport Bild gilt Nürnbergs Michael Meeske als aussichtsreicher Kandidat, für den Sport-Posten sind Leverkusens Manager Jonas Boldt, Jörg Schmadtke (vereinslos) und Horst Heldt (Hannover) im Gespräch. Hoffmanns Fahndung nach Verbündeten läuft.

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